Einem Medienbericht zufolge zahlt der Bund Millionen an Vonovia für Belegungsrechte an Wohnungen, die früher im Staatsbesitz waren. Das gehe aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der linken Bundestagsabgeordneten Caren Lay hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliege. Wie sollen Anleger jetzt reagieren?
Wie n-tv berichtet, bezog Vonovia seit dem Jahr 2015 rund 10,3 Millionen Euro vom Staat. Da der Bund laut dem RND-Bericht über zu wenige Wohnungen für seine Bediensteten, die er bei der Suche nach Wohnungen nahe am Dienstort unterstützt, verfügt, kauft er bei privaten Anbietern Belegungsrechte, die zwischen 1000 und 1200 Euro pro Wohnung und Jahr kosten. Auch für Investitionszuschüsse hätte der Bund Geld überweisen müssen.
Die Kritik der Linksfraktion im Bundestag ist deshalb entbrannt, weil diese Rechte auch für Einheiten bezahlt werden, die früher im Besitz des Staates waren. "Die verheerende Privatisierungspolitik der letzten Jahrzehnte fällt dem Bund jetzt auf die Füße", sagte die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Caren Lay, dem RND. "Der Bund verfügt nicht über genug Wohnungen für seine Bediensteten und muss stattdessen jährlich für Millionen beim Immobilienkonzern Vonovia anmieten. Der Konzern macht auf Kosten der öffentlichen Hand Profite", so Lay weiter. Das sei nicht vermittelbar, da das Geschäftsfeld der Vonovia erst aufgrund der "irrsinnigen Privatisierungen" entstanden sei, kritisierte die Linken-Abgeordnete.
Vonovia jetzt die Schuld an der Privatisierungspolitik des Staates zu geben, erscheint sehr fragwürdig. Es rückt aber die großen Wohnungskonzerne, zu denen auch Deutsche Wohnen und LEG Immobilien zählen, weiter in ein schlechtes Licht in der Öffentlichkeit. Aus Sicht der Anleger dürfte sich aber an der Erfolgsstory vorerst wenig ändern.