Deutsche-Konsum-Chef im Exklusivinterview: "Wir sehen uns voll im Plan“

Rolf Elgeti ist in der Immobilienbranche bislang immer sehr erfolgreich gewesen. Doch auch die von ihm geführte Deutsche Konsum REIT (DKR) leidet zurzeit unter den schwierigen Marktgegebenheiten – zumindest der Aktienkurs. Im Exklusivgespräch mit dem AKTIONÄR gibt sich der Hansa-Rostock-Fan allerdings sichtlich entspannt.

DER AKTIONÄR: Herr Elgeti, das Marktumfeld hat sich spürbar eingetrübt. Inwiefern betrifft dies auch die DKR?

Rolf Elgeti: Operativ läuft es wirklich sehr gut, wir haben starke und nichtzyklische Mieter, verlängern Mietverträge, reduzieren Leerstände, investieren in neue Objekte und haben sogar Mietanhebungen. Insofern sind wir derzeit kaum von der aktuellen Lage betroffen, wenn man einmal von erhöhten Bewirtschaftungskosten absieht. Dazu muss man auch sehen, dass unsere Mieten sehr niedrig und damit für unsere Mieter sehr bezahlbar sind.

Wirken sich die steigenden Zinsen auf die Refinanzierung negativ aus?

Wir haben bereits im Januar und März 2022 einen großen Teil der Refinanzierungen zu deutlich niedrigeren Zinskonditionen abgeschlossen. Zwei weitere laufen Ende 2022 aus. Hier gehen wir davon aus, dass wir keine deutlich schlechteren Konditionen sehen werden. Das liegt daran, dass diese Darlehen bereits gut fünf Jahre alt sind und damals zu weit höheren Zinsen abgeschlossen worden sind.

Sie haben im laufenden Geschäftsjahr rund 49 Millionen Euro in neue Objekte investiert. Bleibt es beim Ziel von 100 Millionen und gibt es noch bezahlbare Objekte?

Ja, wir sehen uns mit den Akquisitionen voll im Plan. In Einzelfällen würden wir bei entsprechend guten Objekten und Mietern auch einmal eine Jahresmiete mehr zahlen, als wir das bislang standardmäßig gemacht haben.

Wie schaut es auf der Verkaufsseite aus?

Wir bekommen nach wie vor fast wöchentlich mehrere Anfragen nach verschiedenen Objekten. Wenn ein attraktives Angebot vorliegt, so wollen wir auch in Zukunft opportunistisch in jedem Geschäftsjahr durchaus Objekte oder kleinere Portfolios veräußern, um mit den Veräußerungsgewinnen weiterzuwachsen.

Denken Sie über eine Kapitalerhöhung nach?

Nein, zum aktuellen Kursniveau ist das gar kein Thema. Zudem sind wir derzeit gut mit Liquidität ausgestattet.

Die Aktie notiert aber immer noch über dem Substanzwert. Warum sollte sie wieder steigen?

Unsere Immobilien werden etwa mit dem 13-Fachen der Jahresmiete bilanziert. Wir sehen aber auch, dass wir aktuell deutlich über den Buchwerten, über dem 18-Fachen, veräußern können. Insofern bestehen gewisse stille Reserven.

Mit dem Kursverlauf der DKR-Aktie können Sie nicht zufrieden sein.

Wir sind natürlich überhaupt nicht zufrieden und dies spiegelt auch nicht unsere sehr positive Geschäftsentwicklung wider. Die Unsicherheit angesichts des Krieges und der Zins- und Rezessionsängste ist aber einfach zu groß an den weltweiten Aktienmärkten. Wir sind jedoch absolut überzeugt, dass gerade unser Geschäftsmodell eine gute Möglichkeit im aktuellen Börsenumfeld bietet. Dies unterstreichen unsere Vorstände auch immer wieder mit Aktienkäufen.

Vielen Dank, Herr Elgeti!

Behandelte Werte