Der Ausbruch ist bei Silber (vorerst) nicht gelungen. Bei rund 25 Dollar war Schluss. Seitdem geht es wieder bergab. Heute müssen die Bullen auch die Marke von 24 Dollar preisgeben. Vieles deutet mittlerweile daraufhin, dass Silber die Tiefs im Bereich von 22 Dollar noch einmal testet oder sogar unterschreitet.
Die COT-Daten haben sich per Dienstag vergangener Woche wieder etwas eingetrübt. Das ist auch verständlich, schließlich hat Silber zwischenzeitlich eine Rally von fast drei Dollar auf das Parkett gezaubert. Die Netto-Shortposition der Commercials hat sich auf 35.776 Kontrakte erhöht, die Netto-Longposition der großen Spekulanten kletterte von 12.877 in der Vorwoche auf aktuell 27.133 Kontrakte. Sie hat sich also mehr als verdoppelt. Sicherlich sind das an und für sich noch keine alarmierenden Werte. Aber dennoch eine deutliche Verschlechterung.
DER AKTIONÄR hatte in den vergangenen Tagen mehrfach darauf hingewiesen, dass der Silberpreis zwar eine beeindruckende Rally hinter sich hat, die Bewegung aber etwas zu früh stoppte und damit die Gefahr eines weiteren Abverkaufs droht. Dieser kann durchaus noch einmal bis in den Bereich von 21 bis 22 Dollar gehen.
Auch wenn das schmerzhaft ist, sollten Anleger bei dieser Bewegung nicht den Wald vor lauter Bäumen übersehen. Es braut sich sowohl technisch als auch fundamental etwas zusammen bei den Edelmetallen und insbesondere bei den Minenaktien. Der erneute Rutsch dürfte bei Silber das Fundament zu einer Rally legen, die bis in den Bereich von 28 bis 30 Dollar gehen kann – mit der Edelmetall-typischen Übertreibung sogar noch über den 30-Dollar-Bereich. Aus fundamentaler Sicht könnte ein Ende der Zinsanhebungen in den USA diese Rally auslösen. Anleger sollten also einen potenziellen Rücksetzer in den Bereich von 22 Dollar als Gelegenheit sehen, in diesem Sektor einzusteigen oder zuzukaufen.