Der Silberpreis kann seine anfänglichen Verluste wettmachen und legt im frühen US-Handel zu. Zuletzt konnten die Bullen eine Punktsieg erzielen, indem sie die Marke von 22,50 Dollar zurückerobern konnten. Doch damit ist übergeordnet noch nichts gewonnen. Letztlich wird eine Marke darüber entscheiden, ob Silber in der Hand der Bullen oder Bären ist.
Die Marke ist mit Blick auf den Chart relativ rasch gefunden. Der Silberpreis hat bereits zum Jahreswechsel mehrfach versucht, über den Bereich von 24,50 Dollar auszubrechen. Doch drei Monate lang erwies sich diese Marke als Festung der Bären. Erst nach einem Rücksetzer gelang es dem Silberpreis im April, über diese Marke auszubrechen. Doch nachhaltig war dieser Ausbruch nicht. Vielmehr ging es schon im Mai wieder bergab und seitdem hat sich erneut der Bereich rund um 24,50 Dollar als hartnäckiger Widerstand herauskristallisiert. Gelingt der Ausbruch, sollte der Weg zumindest bis zum Jahreshoch bei 26 Dollar frei sein. Ein Ausbruch über diese Marke – auch wenn bis dahin noch einiges an Arbeit vor den Bullen liegt – würde den Bereich rund um 28 bis 30 Dollar ins Spiel bringen.
Ein Tipp: Es wird viel spekuliert, ob eine erhöhte Industrienachfrage den Silberpreis beflügeln wird. Auch wenn diese Argumentation auf den ersten Blick immer logisch klingen, so ist doch der Chart der beste Wegweiser. In der Vergangenheit gab es praktisch keine nachhaltige Rally bei Silber, ohne dass die Investmentnachfrage angezogen ist und auch spekulatives Kapital in den Markt gekommen ist. Das war sowohl in den 1980er Jahren bei den Gebrüdern Hunt so als auch 2011, als Silber mehrfach Spünge von mehreren Dollar pro Tag auf das Parkett gezaubert hat. Mit der Industrienachfrage hatte beides nichts zu tun. Für eine nachhaltige Rally bei Silber muss früher oder später die Investmentnachfrage anziehen. Dann sind auch wieder die alten Höchststände rund um 50 Dollar möglich.