Die Ölpreise haben sich am Freitag kaum verändert, zum Abend zu haben sie aber wieder etwas zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 101,60 US-Dollar. Das sind 1,02 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 0,91 Dollar auf 96,94 Dollar.
Die Ölpreise haben zuletzt einen großen Teil ihrer Aufschläge seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs abgegeben. Sie liegen aber immer noch deutlich höher als zu Jahresbeginn. Schon vor der Invasion Russlands waren die Erdölpreise spürbar gestiegen. Russland ist einer der weltgrößten Erdölförderer.
Zum jetzigen Preisrückgang tragen einige Faktoren bei. Zum einen haben große Verbrauchsländer, vereint in der Internationalen Energieagentur (IEA), bereits zweimal Teile ihrer strategischen Ölreserven freigegeben, um dem Preisanstieg etwas entgegenzusetzen. Laut Commerzbank-Experte Carsten Fritsch entspannt sich die Angebotslage am Ölmarkt dadurch spürbar. "Dies macht sich in der Preisentwicklung bemerkbar."
Zum anderen scheint das rigorose Vorgehen Chinas gegen regionale Corona-Ausbrüche zunehmend zum wirtschaftlichen Problem zu werden. Das Festhalten der chinesischen Regierung an ihrer Zero-Covid-Politik dürfte wiederkehrende Lockdowns zur Folge haben, was Spuren in der Ölnachfrage hinterlassen dürfte, erwartet Experte Fritsch.
Darüber hinaus nehmen an den Märkten die Befürchtungen zu, dass die erwartete Straffung der US-Geldpolitik erhebliche konjunkturelle Bremsspuren mit sich bringt. Die USA sind zusammen mit China der größte Ölverbraucher der Welt.
Einige Ölaktien konnten weiter deutlich zulegen. Shell gewann 3,8 Prozent, BP 3,3 Prozent und Exxon Mobil 2,1 Prozent. DER AKTIONÄR bleibt insbesondere für Exxon Mobil und Shell weiter zuversichtlich. Anleger lassen die Gewinne weiter laufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Exxon Mobil.