Der Lithiumsektor hat zwar in den vergangenen Tagen eine leichte Gegenbewegung nach oben gesehen. Doch technisch kann noch keine Entwarnung gegeben werden – der Bärenmarkt ist noch in vollem Gange. Zumindest eine Teilschuld trägt die Lithiumindustrie selbst. Das meint zumindest Daniel Jimenez, Partner bei iLiMarkets im Gespräch mit dem Internetportal kitco.com.
iLiMarkets ist eine auf die Lithiumindustrie spezialisierte Unternehmensberatungsfirma. Jiminez arbeitete 28 Jahre lang bei SQM, einem der größten Lithiumproduzenten der Welt. Jiminez war verantwortlich für die Produktion und Vermarktung von Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid in Asien, Europa und Nordamerika sowie für den Aufbau der Handelsbüros von SQM.
Nachdem der Lithiumpreis bis 2022 in die Höhe geschossen war, erlebt er jetzt einen Abschwung. Die Preise sind in den letzten zwei Jahren um 80 Prozent gefallen. Überkapazitäten und rückläufige Verkäufe von Elektrofahrzeugen haben zu einem erheblichen Rückgang der Lithiumpreise geführt. Laut Jiminez gibt es noch weitere Faktoren, die zu den gedrückten Lithiumpreisen beitragen: die zunehmende Beliebtheit von Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen, deren Batterien kleiner sind als die von Elektrofahrzeugen, und die zunehmende Verwendung von Lithium-Eisenphosphat-Kathodenmaterial, das weniger Lithium benötigt als Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt.
Einige der großen Lithiumkonzerne haben ihre Produktion reduziert. Anfang dieses Jahres kündigte der Lithiumriese Albemarle einen Stellenabbau und eine Verschiebung der Ausgaben an. Andere Bergbauunternehmen haben trotz des Einbruchs expandiert. SQM baut seine Raffinerie im Norden Chiles aus. Die Investition würde die Anlage laut Reuters auf 300.000 Tonnen aufstocken. Im August gab Pilbara Minerals Pläne zur Übernahme von Latin Resources für 369 Millionen Dollar bekannt. Nach Ansicht von Jiminez sind solche Kapazitätsausweitungen nur schwierig zu rechtfertigen angesichts der Überkapazitäten.
Der aktuelle Anstieg bei den Lithiumaktien ist ein Hoffnungsfunke – mehr aber noch nicht. Nach der starken Abwärtsbewegung ist eine Bärenmarktrally überfällig. Erst ein Sprung über die letzten Hochs würde ein neues Kaufsignal generieren. Wer sich dennoch in den Lithiummarkt wagen will, der sollte einen Blick auf den Best of Lithium Index werfen. Mit dem Indexzertifikat mit der WKN DA0AAS können Anleger die Wertentwicklung des Index nahezu eins zu eins nachbilden.
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