Der Goldpreis nähert sich wieder der runden Marke von 2.000 US-Dollar. Bis zum Mittwochmittag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) um rund acht Dollar bis auf 1.975 Dollar. Auch in Euro gerechnet legte der Goldpreis zu und notierte zuletzt bei 1.824 Euro. Die Preise bewegen sich in der Nähe einmonatiger Höchststände.
Auftrieb erhält Gold derzeit durch die hohe Unsicherheit wegen des Ukraine-Kriegs und aufgrund weltweit steigender Inflationsraten. In den USA ist die Teuerung nach Daten vom Dienstag auf 8,5 Prozent und damit auf einen rund 40-jährigen Höchststand gestiegen. Das war ein Zehntel mehr als vom Bloomberg-Konsens erwartet. Haupttreiber waren die gestiegenen Energiekosten. Sofern der Ölpreis nicht noch einmal kräftig anzieht, könnte der März damit die Spitze der Teuerungsrate markiert haben. Falls der Ölpreis allerdings nicht merklich fällt, bedeutet dies auch, dass die Inflation in den USA nur langsam zurückkommt, so die Rohstoffexperten der Commerzbank.
In Deutschland beträgt die Inflationsrate aktuell 7,3 Prozent, was dem höchsten Stand seit der Wiedervereinigung entspricht. Gold gilt traditionell als Schutz vor Geldentwertung.
Begrenzt werden die Gold-Aufschläge allerdings durch die steigenden Kapitalmarktzinsen. Da Gold eine zinslose Anlage ist und mithin keine regelmäßigen Erträge abwirft, belastet ein Umfeld mit steigenden Zinsen die Gold-Nachfrage. Die Realzinsen – also die Nominalzinsen abzüglich der Inflation – steigen ebenfalls, liegen aber meist immer noch klar im negativen Bereich. Letzteres lindert den Zinsdruck auf den Goldpreis etwas.
Die Goldminenaktien sind mittlerweile erwacht und entwickeln sich prächtig. Tendenz: Weiter aufwärts. Sollte dem Goldpreis der nachhaltige Ausbruch über 2.000 Dollar gelingen, dürfte die Party erst richtig losgehen. Anleger, die sich regelmäßig über die Entwicklung der Branche informieren möchten, liegen beim Börsenbrief Goldfolio richtig.