Der Goldpreis verharrt derzeit auf hohem Niveau. Am Donnerstag rutschte er kurzzeitig unter die Marke von 1.800 Dollar je Feinunze. Auslöser war ein plötzlich steigender USD, der damit seine vorherigen Verluste vom Tage wettmachte, so Eugen Weinberg, Leiter Rohstoffanalyse bei der Commerzbank. Der Rücksetzer traf jedoch unmittelbar auf neues Kaufinteresse, was ganz klar positiv zu werten ist. Am Freitagnachmittag notiert die Feinunze bei 1.807,60 Dollar.
Die gestrige EZB-Sitzung brachte keinerlei Überraschungen und erwies sich somit als “Non-Event”, so Weinberg weiter. Auch die besser als erwarteten US-Einzelhandelsumsätze ließen Gold weitgehend kalt. Heute richtet sich das Interesse nach Brüssel, wo sich die Staats- und Regierungschefs der EU erstmals seit fünf Monaten wieder persönlich treffen, um über den EU-Wiederaufbaufonds zu beraten. Der Widerstand insbesondere der Niederlande gegen Zuschüsse ohne jegliche Gegenleistung lässt langwierige Verhandlungen erwarten, erklärt Weinberg. Ob es schon morgen zu einer Einigung kommt, ist eher fraglich. Dies könnte den Euro belasten und Gold in Euro steigen lassen.
Weshalb Gold in den vergangenen Monaten so stark gestiegen ist und warum das Edelmetall weiter steigen dürfte, schließt Weinberg unter anderem aus den aktuellen Daten des Institute of International Finance (IIF). Demnach sei die weltweite Verschuldung im ersten Quartal auf 258 Billionen Dollar gestiegen, was 331 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung entspräche. Allein im ersten Quartal stieg die Verschuldungsquote um zehn Prozentpunkte. Zum Vergleich: Der Wert des bislang geförderten Goldes beläuft sich bei aktuellen Preisen auf rund Elf Billionen Dollar.
DER AKTIONÄR spekuliert mit dem Turbo-Long mit der WKN MA0RWR (Kaufkurs: 24,25 Euro) von Morgan Stanley auf weiter steigende Gold-Notierungen. Ein Stopp bei 24,00 Euro sichert nach unten ab.