Bankenpleite in den USA, eine vorsichtiger werdende US-Notenbank: Das Umfeld hat sich für den Goldpreis deutlich gewandelt. Mittlerweile gelang es den Bullen sogar, den Goldpreis über 1.900 Dollar zu hieven. Doch bei Bloomberg Intelligence blickt man auf eine andere entscheidende Marke für den Goldpreis.
2.000 Dollar könnte das neue 1.350 Dollar sein, schreibt Analyst Mike McGlone in einer aktuellen Studie. „Es sind die Risiken einer weiteren Straffung der Fed-Politik, wenn die Banken dem Stress rasch steigender Zinsen erliegen, die das auf Dollar lautende Gold auf neue Höchststände treiben könnten“, schreibt McGolne. „Wir glauben, dass die Zentralbank mit der Straffung fertig ist, und die Federal Funds Futures für ein Jahr (FF13) zeigen, dass die Zinssätze unter 4 Prozent fallen, nachdem sie etwa eine Woche zuvor mit 5,26 Prozent den höchsten Stand seit 2007 erreicht hatten.“ Er werde aber noch eine Weile dauern, bis die Fed zu einer Lockerung übergehe, aber die Futures gingen in diese Richtung.
„Wir sehen Parallelen zum Jahr 2018, als Gold nach einem längeren Kampf den Widerstand bei 1.350 Dollar je Unze durchbrach, als die FF13 von einer Straffung zu einer Lockerung überging. Diese Rallye brachte das Metall auf ein neues Hoch um 2.060 Dollar. Die Bedingungen scheinen ausreichend, um Gold auf 3.000 Dollar zu hieven.“
Weniger optimistisch gibt sich McGlone mit Blick auf den Ölpreis. „Das Potenzial für eine längere Rohöl-Baisse nimmt zu, wenn Erdgas ein Anhaltspunkt ist.“ Was bei den fossilen Brennstoffen immer wieder auftrete, sei die Unfähigkeit, Erholungen wie im Jahr 2022 aufrechtzuerhalten.
Es ist vielleicht noch etwas früh, ein Kursziel von 3.000 Dollar für Gold auszurufen. Aber mit der jüngsten Rally sollte die Korrektur ihr Ende gefunden haben. Auch wenn noch etwas Arbeit vor den Bullen liegt, dürfte Gold sich nun auf dem Weg zu unserem Zwischenkursziel von 2.100 Dollar befinden.