Der Goldpreis hat bislang eine schwache Woche hinter sich. Nach der Rally der Wochen vorher ist das aber nicht verwunderlich. Anleger haben wieder etwas mehr Mut an den Aktienmärkten gefasst und das belastet Gold. Doch aus Sicht der Bullen ist übergeordnet alles in Ordnung. Ein Analyst ruft nun 2.100 Dollar als Kursziel aus.
Obwohl die durch das Chaos im Nahen Osten verursachte geopolitische Unsicherheit zu einer gewissen positiven Volatilität auf dem Goldmarkt geführt hat, werden die Preise nach Ansicht eines Analysten letztlich steigen, wenn die Federal Reserve im Jahr 2024 mit der Senkung der Zinssätze beginnt. Capital Economics ist der Ansicht, dass der Goldpreis im nächsten Jahr bei etwa 2.100 Dollar je Unze enden wird. Keiran Tompkins, Rohstoffökonom bei Capital Economics, erklärte in dem Bericht, dass der Krieg Israels mit der Hamas die Federal Reserve voraussichtlich nicht davon abhalten wird, die Zinsen im nächsten Jahr zu senken.
Obwohl die geopolitische Unsicherheit im letzten Monat stark zugenommen hat, hat sich der Konflikt nicht verschärft und bleibt auf den Gazastreifen beschränkt. Ebenso wie der Goldpreis ist auch der Ölpreis gesunken, da dass der Krieg kaum Auswirkungen auf die Ölproduktion hat.
„Wir gehen davon aus, dass der Konflikt zwischen Israel und Hamas nicht zu deutlich höheren Energiepreisen führen wird, auch wenn wir einräumen, dass ein gewisses Risiko besteht, dass sich der Konflikt auf die Ölproduzenten ausweitet und die physische Versorgung unterbrochen wird, wenn beispielsweise der Iran direkt involviert wird ", so Tompkins. Sinkende Energiepreise bedeuten, dass die Federal Reserve es leichter haben wird, die Inflation auf ihr 2-Prozent-Ziel zu senken. Da die Inflation unter Kontrolle ist, rechnet Capital Economics mit aggressiven Zinssenkungen im nächsten Jahr.
„Wir erwarten, dass die Fed den Leitzins im nächsten Jahr um 200 Basispunkte senken wird, beginnend in der ersten Hälfte des Jahres 2024. Daher gehen wir davon aus, dass die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen von derzeit etwas mehr als 4,50 Prozent bis Ende 2024 auf 3,75 Prozent fallen wird, wobei der größte Teil dieses Rückgangs auf einen Rückgang der realen Renditen und eine Abschwächung des US-Dollars zurückzuführen ist", so Tompkins in dem Bericht.
Der Goldpreis konsolidiert aktuell. Allerdings sollte ein nachhaltiger Ausbruch über die Marke von 2.000 Dollar nur noch eine Frage der Zeit sein. Davon dürften auch die Minenaktien profitieren, die aktuell noch einen Dornröschenschlaf halten.