Bundesaußenminister Heiko Maas sieht die Gespräche mit den USA über die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 auf einem guten Weg. "Es hat in den letzten Wochen viel Vorarbeit gegeben und ich glaube, wir sind auch bei vielen Punkten näher zueinander gekommen", sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend (Ortszeit) während seiner USA-Reise in Detroit.
Ob aber schon beim Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus an diesem Donnerstag ein Durchbruch verkündet werden kann, wollte Maas nicht prognostizieren. "Wichtig ist, dass wir da ein Ziel vor Augen haben und ich mir auch sicher bin, dass wir das Ziel erreichen", sagte er. Der Zeitpunkt sei zweitrangig. "Aber natürlich wäre es schön, wenn das der Fall wäre, während die Kanzlerin in Washington ist."
Merkel reist am Mittwoch nach Washington und wird Biden am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) treffen. Die Pipeline zwischen Russland und Deutschland ist fast fertig gebaut. Der Vorstandschef der Nord Stream 2 AG, Matthias Warnig, hat kürzlich gegenüber dem „Handelsblatt“ erklärt: "Wir gehen davon aus, dass die Bauarbeiten Ende August beendet sind. Mittlerweile sind 98 Prozent der Pipeline fertiggestellt.“
Die USA und einige osteuropäische Nato-Partner befürchten eine zu starke Abhängigkeit Europas von russischen Energielieferungen und lehnen das Projekt deswegen ab.
Die USA haben unter Biden aber auf Sanktionen gegen die Betreibergesellschaft verzichtet und sich zu Gesprächen mit Deutschland zur Abfederung der Folgen bereiterklärt. Dabei geht es vor allem darum, der Ukraine Sicherheiten zu bieten.
Die Aktie von Gazprom hat zuletzt kräftig Gas gegeben. Seit Wochen kennt das Papier fast nur eine Richtung: die nach oben. Die Aktie ist trotzdem noch immer günstig bewertet. Anleger bleiben an Bord und beachten den nachgezogenen Stopp bei 4,90 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)