Der steigende Eurokurs und die wachsende Unsicherheit um die Weltwirtschaft haben dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag wieder einmal zugesetzt. "Der DAX steht wegen China, den tendenziell schwachen Rohstoffpreisen und auch dem stärkeren Eurokurs unter Druck. Das Deflationsgespenst geht nun wieder um", sagte Jochen Stanzl vom Wertpapierhändler CMC Markets.
Der Druck auf den DAX erhöhte sich im Tagesverlauf. Letztlich ging der Leitindex 1,95 Prozent tiefer bei 10.673 Punkten aus dem Handel. Zum Wochenauftakt hatte das Barometer noch die 11.000-Punkte-Marke angegriffen. Der MDAX der mittelgroßen Titel verlor am Dienstag 1,91 Prozent auf 20.855 Zähler. Für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 1,56 Prozent auf 1.840 Punkte abwärts.
Zudem hängt der DAX aus Sicht von Andreas Lipkow mal wieder an den Marktbewegungen der US-Börsen, die keine Hilfe gaben: Der Dow-Jones-Industrial-Index verlor zum Handelsschluss in Europa 0,75 Prozent. Dem Experten von Kliegel & Hafner zufolge entwickelt der deutsche Aktienindex so kurz nach der EZB-Sitzung in Europa und unmittelbar vor der spannenden Zinsentscheidung in den USA kein Eigenleben.
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(Mit Material von dpa-AFX)