Das griechische Volk hat „Nein“ gesagt und bringt damit auch die Aktienbörsen in Deutschland ins Wanken: 15 Minuten vor Handelsbeginn steht der deutsche Leitindex rund 1,9 Prozent tiefer bei 10.844 Punkten. Der angekündigte Rücktritt des griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis könne die Verluste etwas abmildern und die weiteren Verhandlungen erleichtern, hieß es am Montag aus dem Handel. Entscheidend ist jetzt das weitere Vorgehen der Gläubigerstaaten. Viele Marktteilnehmer hoffen dabei auf ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone – dem sogenannten Grexit.
Auch an den asiatischen Börsen sorgte das Nein der Griechen am Montag für Verunsicherung. Der Nikkei-225-Index in Tokio verlor 2,4 Prozent bis kurz vor Handelsschluss. Der Hang-Seng-Index in Hongkong fiel um gut drei Prozent. Auch in Australien und Indien ging es abwärts. Der weitgehend abgeschottete Aktienmarkt in Festland-China stieg dagegen zunächst deutlich, nachdem die Regierung ein Bündel an Maßnahmen verkündet hatte, um die seit Wochen andauernde massive Talfahrt zu stoppen. Zuletzt büßte die Börse in Shanghai aber fast ihre gesamten Gewinne wieder ein.
Aus den USA sind am Morgen keine Impulse zu erwarten – wegen eines Feiertags blieben die US-Börsen am Freitag geschlossen.
Der Kurs des Euro ist am Montagmorgen angesichts des Griechenland-Referendums unter Druck geraten. Die Abschläge blieben aber moderat. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1029 Dollar und damit rund einen Cent weniger als am Freitag. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs gegen Freitagmittag auf 1,1096 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9012 Euro.
Die Ölpreise haben am Montag mit Verlusten auf das griechische "Nein" zu den Spar- und Reformvorschlägen der Gläubiger reagiert. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am Morgen 59,54 Dollar. Das waren 78 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel deutlich stärker um 2,15 Dollar auf 54,78 Dollar.
Griechen sagen "NEIN": Droht nun ein Börsen-Crash? Erste Einschätzungen und Stimmen zu DAX, Griechenland und Co
Beim Referendum in Griechenland deutet sich ein klarer Sieg des "NEIN"-Lagers um Ministerpräsident Alexis Tsipras an. Das "NEIN" der Griechen zu den Reformvorschlägen der Geldgeber dürfte DAX und Co belasten. Allerdings sehen manche Experten den Bruch Griechenlands mit dem restlichen Europa als Chance für einen Neuanfang - auch an der Börse. Bis die Kurse wieder steigen, brauchen die Anleger aber starke Nerven. Vor allem am Montag.
Deutsche Bank: China zeigt Interesse – Übernahmen erwartet
Nach Prognosen der Deutschen Bank ist künftig vermehrt mit Übernahmen deutscher Firmen durch Investoren aus dem Mittleren Osten und aus China zu rechnen. "Noch nie war das Interesse an Europa so groß", befand der Investmentbanker Karl-Georg Altenburg, Co-Chef des Bereichs "Corporate Finance" der Bank für Europa, in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "In großer Zahl richtig konkret" werfe vor allem China ein Auge auf mögliche Kandidaten.
Deutsche Post: Streik-Ende – startet die Aktie jetzt durch?
Die Aktien der Deutschen Post dürften am Montag nach der beendeten Tarifauseinandersetzung mit der Gewerkschaft besser als der Gesamtmarkt tendieren. Das Ende des Streiks und vor allem die Details der erzielten Einigung sollten die Papiere relativ gut dastehen lassen, sagte ein Händler. Ob das nach dem Griechenland-Referendum an diesem Tag jedoch ins Gewicht falle, sei dahingestellt.
Daimler-Aktie: Jetzt mit Abstauberlimits arbeiten
Es war Dieter Zetsche höchstpersönlich, der viele Anleger zum nachdenken anregte und gleichzeitig viele Analysten dazu brachte, ihre Kursziele zu überarbeiten. Die ersten Signale für das erste Halbjahr 2015 seien "sehr positiv", sagte der Daimler-Konzernchef vor wenigen Tagen bei der Weltpremiere des neuen Mercedes-Benz-SUV GLC in Metzingen.
K+S-Aktie im Rampenlicht - Übernahme zu 50 Euro?
Der kanadische Düngerhersteller Potash muss laut K+S tiefer in die Tasche greifen, wenn sich beide Parteien auf eine Übernahme einigen sollten. Die Preisvorstellungen der Deutschen seien für Potash aber nicht realistisch, so die Nachrichtenagentur Bloomberg. Das letzte Wort ist hier noch lange nicht gesprochen.
Nordex-Aktie: Bei Kursschwäche kaufen!
Sollte die Nordex-Aktie aufgrund der DAX-Schwäche zu Wochenbeginn noch einmal zurückfallen, greifen Anleger zu. Fundamental hat sich an der Ausgangslage des Windanlagenherstellers nichts geändert. Die Geschäfte laufen hervorragend, vor wenigen Tagen hat noch dazu die US-Investment Goldman Sachs das Kursziel für Nordex von 24,50 auf 27,00 Euro angehoben.
BASF: Eine der schlechtesten Aktien Europas?
BASF steht seit Jahrzehnten für Qualität und auch die Aktie des DAX-Konzerns hat den Anteilseignern in den vergangenen Jahrzehnten kräftige Kursgewinne sowie satte Dividendenerhöhungen gebracht. Kein Wunder, dass die Papiere des weltgrößten Chemieherstellers für viele Experten ein klarer Kauf sind – nicht jedoch für die Credit Suisse.
(Mit Material von dpa-AFX)