Eine Lockerung der Geldpolitik in China sorgt am Montag für etwas Rückenwind am deutschen Aktienmarkt. Der Broker IG taxierte den Dax am Morgen 0,18 Prozent höher auf 11 710 Punkte. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex mit einem Wochenminus von 5,6 Prozent noch den größten Verlust seit Anfang November 2011 verbucht. Sorgen über eine Staatspleite Griechenlands und ein drohendes Ausscheiden aus dem Euro hatten die bis dato herrschende Rekordstimmung verfliegen lassen. Dieser Unsicherheitsfaktor bleibe erhalten, sagte ein Händler. Die Tagesvorschau lässt indes von der Konjunktur- und der Unternehmensseite zunächst keine starken Impulse erwarten.
An der Wall Street ist es am Freitag kräftig nach unten gegangen. Nachdem es zuletzt so aussah, als könnte der US-Aktienmarkt wieder die jüngsten Rekordstände in Angriff nehmen, sorgten nun negative Nachrichten von Unternehmensseite für Mollstimmung. Die europäischen Börsen hatten zudem bereits einen sehr schwachen Trend vorgegeben - ganz im Zeichen der der drohenden Staatspleite Griechenlands. Auch Regeländerungen für Leerverkäufe in China sorgten für Irritationen.
Der Euro hat sich bis zum Montagmorgen verbilligt. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0775 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0814 (Donnerstag: 1,0711) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9247 (0,9336) Euro.
Die Ölpreise sind am Montag dank einer Lockerung der Geldpolitik in China gestiegen. Im frühen Handel kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 64,10 US-Dollar und damit 65 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 69 Cent auf 56,43 Dollar.
Deutsche Bank - jetzt auch das noch!
Erst die Korrektur, jetzt der Streik. Im festgefahrenen Tarifkonflikt bei der Postbank beginnen an diesem Montag die ersten unbefristeten Streiks. Wie die Gewerkschaft Verdi am Wochenende mitteilte, haben sich 94,8 Prozent ihrer Mitglieder in der Urabstimmung für diesen Schritt gestimmt. Die Streiks starten am Montag im Filialbereich Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie in Teilen Thüringens und sollen nach und nach auf ganz Deutschland ausgeweitet werden.
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(mit Material von dpa-AFX)