Der DAX bleibt auf Schlingerkurs: Nach dem starken Vortag hat der deutsche Leitindex auf dem Höhepunkt der Berichtssaison, in der die Unternehmen ihre Geschäftszahlen vorlegen, wieder nachgeben. Alleine acht DAX-Konzerne hatten ihre Büchner am Donnerstag geöffnet - darin zeigte sich viel Licht und Schatten.
Am Vormittag stand der DAX 0,39 Prozent tiefer bei 9.279,19 Punkten. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen fiel um 0,65 Prozent auf 16.070,33 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDAX gab um 0,80 Prozent auf 1.249,16 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um mehr als ein halbes Prozent.
Am frühen Nachmittag rückt dann die Europäische Zentralbank mit ihrer Zinsentscheidung und Kommentaren zur künftigen Geldpolitik in den Fokus. Volkswirte erwarten aber erst einmal keine weitere Ausweitung der Lockerungsmaßnahmen. Zuletzt hatten zeitweise Spekulationen belastet, es gäbe internen Widerstand gegen den Kurs von EZB-Präsident Mario Draghi.
Beiersdorf, HeidelbergCement und Adidas ziehen an
Grund zur Freude hatten mit Blick auf den Dax vor allem die Aktionäre des Baustoffproduzenten HeidelbergCement, des Sportartikelkonzerns Adidas und des Nivea-Herstellers Beiersdorf. HeidelbergCement profitierte im abgelaufenen Quartal von guten Geschäften in Nordamerika und Großbritannien; bei Adidas lobte ein Analyst die Fortschritte beim Abbau der hohen Lagerbestände. Beide Titel legten um rund 4 Prozent zu.
Beiersdorf-Aktien schnellten um mehr als fünf Prozent nach oben, obwohl der Konsumgüterkonzern im dritten Quartal weniger verdient hatte. Allerdings war die Aktie am Dienstag zeitweise von der Enttäuschung durch die Geschäftsentwicklung beim französischen Wettbewerber L'Oreal mitgerissen worden, holte die Verluste inzwischen aber mehr als auf.
Silber: Ausverkauft
Die Preise für Gold und Silber brechen ein. Und die Anleger fliehen aus den Edelmetallen. Kein Wunder, schließlich hinterlässt ein dreijähriger Bärenmarkt seine Spuren. Doch ist das die Wahrheit? Offensichtlich nicht. Offensichtlich geschieht gerade genau das umgekehrte. Physische Edelmetalle stehen nämlich in der Gunst der Anleger so hoch wie schon lange nicht mehr.
Sky Deutschland: Absturz setzt sich fort – die Hintergründe!
Der Abverkauf bei Sky Deutschland geht weiter. Nach dem Auslaufen des Übernahmeangebots hat der Kurs am Donnerstag erneut deutlich nachgegeben. Mit einem zwischenzeitlichen Minus von über sechs Prozent wurde auch die psychologisch wichtige Marke bei 6,00 Euro zeitweise unterschritten. Derweil zeigt sich, dass mehr Anleger als erwartet auf die Offerte des britischen Schwestersenders BSkyB eingegangen sind.
C.A.T. Oil: Aktionäre aufgepasst – brandheiße News zur möglichen Übernahme
Nachdem die Joma Industrial Source Corp. (Joma) am 29. Oktober pflichtgemäß die Übernahme der mittelbaren Kontrolle über 47,7 Prozent an der österreichischen Ölbohr-Firma C.A.T. Oil mit Hauptsitz in Wien gemeldet und den Parteien inklusive der verkaufenden Gesellschaft die vorgeschriebenen Informationen übermittelt hat, setzt der strategische Investor seine nächsten Schritte. Sobald die zuständige Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin - das deutsche Pendant zur österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA – die Veröffentlichung genehmigt hat, wird das Pflichtangebot an die Aktionäre der im SDAX notierten C.A.T. Oil erfolgen. Einzelheiten zu dem Angebot, das nach deutschem Recht und in bar gelegt werden soll, können auf der Webseite www.joma-offer.de von allen Interessierten transparent abgerufen werden.
Paion: Erneut Kursziel gesenkt – noch 50 Prozent Potenzial
Die Analysten von Close BrothersSeydler haben auf die gestrige Meldung von Paion reagiert und ihr Kursziel für die Aktie erneut reduziert. Paion hatte gestern gemeldet, dass der japanische Partner Ono Pharamceuticals abgesprungen ist. Schon vor vier Wochen hatten die Analysten ihr Kursziel gesenkt, die Einschätzung aber auf „Kaufen“ belassen. Nach der erneuten Senkung beläuft sich das Kurspotenzial auf gut 50 Prozent.
Dürr: Beeindruckende Marge – doch die Aktie steht unter Druck!
Die Aktie des Autozulieferers Dürr notiert am Donnerstag im Minus. Das Problem: Die negative Auswirkung des Umsatzrückgangs überwiegen die positiven Aspekte des Quartalsberichts. Ein deutlicher Auftragsschub und eine starke Marge können die enttäuschten Anleger nicht beruhigen.
(Mit Material von dpa-AFX)