Die Preise für Gold und Silber brechen ein. Und die Anleger fliehen aus den Edelmetallen. Kein Wunder, schließlich hinterlässt ein dreijähriger Bärenmarkt seine Spuren. Doch ist das die Wahrheit? Offensichtlich nicht. Offensichtlich geschieht gerade genau das umgekehrte. Physische Edelmetalle stehen nämlich in der Gunst der Anleger so hoch wie schon lange nicht mehr.
Die Nachrichtenagentur Reuters beispielsweise meldet, dass der American Silver Eagle des Prägejahres 2014 ausverkauft ist. Man arbeite derzeit daran, die Nachfrage wieder bedienen zu können und führe die Produktion der 2014er Münzen fort. Im vergangenen Monat lag die Nachfrage schon extrem hoch: 5,79 Millionen Münzen wurden verkauft. Das war die höchste Verkaufszahl seit dem bisherigen Allzeithoch vom Januar vergangenen Jahres. Seit Beginn des aktuellen Monats summierten sich die Verkäufe der beliebten Anlagemünze bereits auf 1,26 Millionen Stück. Im bisherigen Verlauf des Jahres wechselten bislang 39,3 Millionen American Silver Eagles den Besitzer.
Damit steht die tatsächliche physische Nachfrage im krassen Gegensatz zu dem, was von den Mainstream-Medien verbreitet wird. Immer wieder wird geschrieben, dass Anleger den Edelmetallen den Rücken kehren. Richtig ist: Der Preis ist deutlich unter Druck gekommen. Aber dies hat nichts mit dem physischen Goldmarkt zu tun. Denn, wie Koos Jansen bestätigt: Auch in China ist die Nachfrage nach Gold ungebrochen hoch. Einmal mehr wird der Preis über die Terminmärkte gemacht. Und natürlich spielt auch der starke Dollar eine entscheidende Rolle. So ist der Gold- und Silberpreis in Euro oder auch in japanischen Yen bei weitem nicht so stark unter die Räder gekommen wie in Dollar. Und gerade für den Kauf von physischem Gold oder auch Silber ist der Preis in der Landeswährung entscheidend. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Privatinvestoren, die jetzt Münzen kaufen, unterm Strich smarter sind als manch ein großer Investor, der derzeit Papiergold verkauft.