Der Abverkauf bei Sky Deutschland geht weiter. Nach dem Auslaufen des Übernahmeangebots hat der Kurs am Donnerstag erneut deutlich nachgegeben. Mit einem zwischenzeitlichen Minus von über sechs Prozent wurde auch die psychologisch wichtige Marke bei 6,00 Euro zeitweise unterschritten. Derweil zeigt sich, dass mehr Anleger als erwartet auf die Offerte des britischen Schwestersenders BSkyB eingegangen sind.
Am Donnerstagmorgen wurde bekannt, dass BSkyB nach Ablauf der Frist nun 87,45 Prozent der Sky-Deutschland-Papiere besitzt. Das Angebot über 6,75 Euro je Aktie hat viele Anleger offenbar trotz zahlreicher anderslautender Analystenempfehlungen überzeugt.
Der Hintergrund der Übernahmeofferte: Der Medienmagnat Rupert Murdoch will seine Bezahlsender in Deutschland, Großbritannien und Italien zu einer Einheit bündeln. Dazu hat seine Konzernholding 21st Century Fox den 57-prozentigen Sky-Deutschland-Anteil zu seinem britischen Ableger BSkyB verschoben. Nach deutschem Recht war BSkyB deshalb verpflichtet, den übrigen Aktionären ein Angebot von mindestens 6,57 Euro je Aktie zu machen.
Schwierige Lage
Im abgelaufenen Quartal hat Sky Deutschland erstmals einen Gewinn erzielt. Die starken Zahlen standen wegen des Übernahmeangebots allerdings nicht im Fokus der Anleger. Auf lange Sicht dürfte der wachstumsstarke Bezahlsender jedoch mehr wert sein, als die gebotenen 6,75 Euro je Aktie.
Dennoch haben viele Aktionäre das Angebot angenommen, um kurzfristig Gewinne zu realisieren. Anleger, die nach wie vor dabei sind, setzen auf die weitere Entwicklung des Konzerns und bleiben trotz des Absturzes und des neuen Großaktionärs an Bord. Ein Stoppkurs bei 5,40 Euro sichert vor weiteren Verlusten ab.