Gold hat gestern deutlich zurückgesetzt. Die Bullen haben die Marke von 1.850 Dollar wieder preisgeben müssen. Doch der Rücksetzer kam nach der Rallye der vorangegangenen Tage nicht überraschend. Wenn es nach Carsten Fritsch, Analyst bei der Commerzbank, geht, dann gibt es für den Goldpreis aber noch reichlich Rückenwind im kommenden Jahr. Bis Mitte des Jahres soll Gold auf 2.000 Dollar steigen, Ende des Jahres sogar noch höher stehen.
Die Commerzbank geht davon aus, dass der Goldpreis das kommende Jahr bei 2.100 Dollar beenden wird. Carsten Fritsch geht davon aus, dass das Negativ-Zinsumfeld weiter bestehen bleibt und die Notenbanken weiter eine expansive Geldpolitik betreiben werden. Dies wird dem Goldpreis zurück in den Aufwärtstrend verhelfen. Auf der Nachfrageseite dürfte die Investmentnachfrage weiter hoch bleiben und die Schmucknachfrage eine Erholung erfahren. Auch für Silber bleibt die Commerzbank bullish. Sie sehen den Silberpreis bis Ende 2021 auf 28 Dollar steigen. Die Treiber hinter Silber sollen die gleichen sein wie hinter Gold. Ein erwartetes Angebotsdefizit soll schließlich auch für steigende Preise bei Platin und Palladium sorgen. Hier sieht die Commerzbank 1.200 Dollar bei Platin und 2.500 Dollar für Palladium jeweils zum Jahresende 2021.
Tatsächlich scheinen die Treiber hinter der Entwicklung bei Gold und Silber intakt zu bleiben. Wie sich das ganze allerdings im kommenden Jahr darstellen wird – sprich: ob es tatsächlich einen linearen Anstieg geben wird, der in den höchsten Preisen zum Jahresende resultieren wird – ist schwer prognostizierbar. DER AKTIONÄR rechnet eher mit einem starken ersten Quartal und einer vorstellbaren Schwäche über den Sommer hinweg, die dann aber wiederum von einer neuen Rallye in das Jahr 2022 abgelöst werden dürfte. Aber genauer kann man das erst sagen, wenn wir uns etwas weiter im Jahr 2021 befinden.