Aktuell tut sich nicht viel bei den Edelmetallen. Einzig Palladium dreht weiter einsam seine Kreise. Doch die bei Anlegern beliebten Metalle, Gold und Silber, stecken in einer Korrektur fest. Aber wenn es nach Scott Minerd, Chief investment officer bei Guggenheim Global, geht, dann wird dieser Zustand nicht lange Bestand haben. Sein Top-Trade: Silber. Er hält Silber im Vergleich zu Gold für unterbewertet und traut dem Edelmetall größeres Potenzial zu.
„Wenn man sich die relative Bewertung ansieht, dann steht Silber 65 Prozent unter seinem vorherigen Hoch, Gold jedoch ist schon nahe daran“, sagt er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Scott Minerd zitiert dabei den Ökonom Hyman Minsky, der Stabilität als geborene Instabilität sieht. Lange Zeiten von Stabilität führten demnach dazu, dass viele Investoren ihr Risiko immer weiter erhöhen würden. Sie haben ab einem Punkt schlicht und ergreifend Angst, dass die Preise weiter steigen würden und sie nicht dabei sind. Das aktuelle Umfeld erinnere ihn an das, was sich vor der Rezession 2001 und 2002 entwickelt hat.
Der Aktionär sieht aktuell noch keine Parallelem zum Jahr 2000. Damals platzte die Dotcom-Blase. Doch tatsächlich scheint der Aktienmarkt kurzfristig heißgelaufen zu sein. Die Edelmetalle – Gold und Silber – konsolidieren aktuell. Gut möglich, dass sich diese Konsolidierung solange hinzieht, bis der Aktienmarkt einen größeren Rücksetzer vollzieht. Nüchtern betrachtet gilt das, was wir an dieser Stelle schon länger schreiben. Solange sich Gold über den 1.508-Dollar-Bereich hält und Silber den Bereich rund um 17,20 Dollar verteidigen kann, ist dies nichts anderes als eine normale Korrektur des steilen Anstiegs zu Jahresbeginn. Erst darunter würde sich ein komplexeres, möglicherweise weitaus negativeres Szenario zusammenbrauen. Aber aktuell signalisieren viele Minenaktien eher, dass der nächste Aufwärtsimpuls kräftig ausfallen sollte.