Die Uranaktien stehen weiter unter Druck. Gestern kam der Spotpreis für Uran deutlich unter Plus. Notierte am Ende bei rund 84 Dollar je Pfund. Zur Einnerung: Noch vor rund vier Wochen näherte sich der Uranpreis der Marke von 110 Dollar. Mittlerweile ist die Notierung um rund 25 Prozent eingebrochen. Erinnerungen werden wach an den Lithiumcrash im vergangenen Jahr.
Technisch gibt es ebenfalls Parallelen: Eine parabolidsche Bewegung rief einen scharfen Abverkauf hervor. Dennoch sind die Gemeinsamkeiten doch nicht ganz so gravierend. Während bei Lithium vergleichsweise einfach neue Kapazitäten auf den Markt gebracht werden konnten, sieht das bei Uran anders aus. Die Genehmigung von großen Uranminen dauert Jahre, dazu kommen politische Unsicherheiten in wichtigen Uran-lieferenden Ländern wie zum Beispiel den Niger. Ebenfalls wichtig: Viele Länder setzen verstärkt auf die Atomkraft, was zu einer nachhaltigen Nachfrage nach dem Brennstoff führt. Zudem befand sich der Uranpreis über ein Jahrzehnt in einem Bärenmarkt und hat noch nicht einmal sein Vor-Fukushima-Niveau wieder erreicht.
Die Korrektur beim Uranpreis ist sicherlich schmerzhaft. Doch Vergleiche zum Lithium-Crash sind aktuell überzogen. Nach der parabolischen bewegung tut eine Abkühlung Not. Cameco als größer westlicher Produzent leidet naturgemäß unter dieser Korrektur, obwohl der Rückgang beim Uranpreis das Unternehmen nicht nachhaltig belasten dürfte, da Verträge immer langfrstig geschlossen werden und Verkäufe auf dem Spotmarkt eher die Ausnahme denn die Regel sind. Technisch ist nun sogar eine Korrektur bis in den niedrigen 30-Dollar-Bereich möglich. Spätestens dort können Anleger aber wieder zugreifen. Mittelfristig sollte die steigende Nachfrage nach Uran dazu führen, dass die Preise wieder steigen. Und auch Käufe des Sprott-Uran-Fonds könnten den Spotpreis wieder auf Kurs „Norden“ bringen.