Die Ölpreise haben sich am Donnerstag im Mittagshandel wieder etwas erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 41,94 Dollar. Das waren 22 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 20 Cent auf 40,23 Dollar. Nachdem der Preis für US-Öl am Morgen noch unter der Marke von 40 Dollar gelegen hatte, erholten sich die Preise damit im Tagesverlauf wieder. Der gestrige Preisrutsch beim amerikanischen Rohöl glich einer Bewegung zur Monatsmitte.
Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank, sieht die Vielzahl der Probleme am Ölmarkt Überhand nehmen. Das größte Problem sei die anhaltende Nachfrageschwäche im Zuge der Corona-Krise. "Viele Ölmarktteilnehmer haben alldem angesichts der ausgelassenen Stimmung an den Finanzmärkten lange wenig Beachtung geschenkt. Doch irgendwann wird die Quantität zu Qualität, sprich die Probleme zu groß, um sie zu ignorieren."
Trotz der aktuell wieder steigenden Infektionszahlen gab es auch optimistischere Stimmen. Experten des Analysehauses BCA Research zeigten sich zuversichtlich, dass die neuen Corona-Beschränkungen lokal beschränkt und von kurzer Dauer sein werden.
Daneben berichteten Händler von einem erhofften Anstieg der chinesischen Nachfrage zum Jahresende. Grund dafür seien neue Import-Lizenzen für die dortigen Raffinerien.
Auch die Aktien der Ölkonzerne Royal Dutch Shell und BP konnten sich im Tageverlauf etwas von ihren Tagestiefs entfernen. Der Sprung in die Pluszone ist jedoch beiden Werten bislang nicht gelungen. Beide Aktien eignen sich weiter nur für mutige Anleger. Wegen der aktuell schwachen Charts -seit Monaten geht es nur abwärts – drängt sich bei BP und Shell vorerst noch kein Kauf auf. Bereits investierte Anleger beachten die Stoppkurse bei 2,10 Euro (BP) und 9,10 Euro (Shell).
(Mit Material von dpa-AFX)