Das kann Barrick Gold gerade nicht gebrauchen. Ein kanadisches Gericht hat den Weg frei gemacht für eine Klage eines Pensionsfonds gegen den weltweit zweitgrößten Goldproduzenten. In der Klage geht es um rund drei Milliarden Dollar. Und die Vorwürfe reichen weit zurück. Barrick Gold soll falsche beziehungsweise beschönigende Angaben rund um das riesige Pascua-Lama-Projekt im argentinisch-chilenischen Grenzgebiet gemacht haben.
Dabei bezieht sich die Klage auf die Angaben im Quartalsbericht aus dem Jahr 2012. Ein Jahr später urden die Bauarbeiten an dem Projekt gestoppt, nachdem ein chilenisches Gericht aufgrund von Umweltbedenken ein entsprechendes Urteil erlassen hat. Anschließend kam alles zusammen für Barrick Gold: Die Goldpreise fielen massiv und die Kosten für das Projekt liefen aus dem Ruder. 2016 hat Barrick schon einmal 140 Millionen Dollar gezahlt, um eine Klage vom Tisch zu bekommen. Das Projekt wurde zwar zunächst überarbeitet und sollte als Untertagemine statt als Tagebaumine gebaut werden. Doch auch diese Pläne verschwanden zuletzt in der Schublade.
Allerdings ist das Projekt noch nicht ganz vom Tisch. Nachdem Barrick 2017 einen 50 Prozent-Anteil an der Veladero Mine in Argentinien an Shandong verkauft hat, sagten die Chinesen zu, Barrick dabei zu helfen, Pascua-Lama vorwärts zu bringen. Von argentinischer Seite gibt es auch Unterstützung für das Projekt, doch Chile ist nach wie vor wenig angetan. Pascua Lama sollte ursprünglich 800.000 bis 850.000 Unzen Gold pro Jahr produzieren.
Das juristische Nachspiel geht für Barrick damit in die nächste Runde. DER AKTIONÄR bezweifelt, dass es am Ende wirklich um drei Milliarden Dollar geht. Wahrscheinlicher ist ein Vergleich zwischen den Parteien – und auch der könnte noch einige Zeit auf sich warten lassen. Dennoch: Erneut schwelt eine Klage über Barrick Gold. Und das hat sich CEO Mark Bristow sicherlich anders vorgestellt.