Das laufende Jahr gilt bei dem Oberpfälzer Automobilzulieferer Grammer in Branchenkreisen als Übergangsjahr. Die Analysten sehen bei dem SDAX-Wert dennoch deutliches Kurspotenzial. Auch Klaus Probst, der neben Leoni-Vorstand auch Aufsichtsrat bei Grammer ist, hat hier beherzt zugegriffen.
Bei Grammer stehen im laufenden Geschäftsjahr die Optimierung des globalen Produktionsnetzwerkes und der Anlauf von fast 40 neuen Projekten in der Automotive-Sparte, die aber im Wesentlichen erst 2015 zum Umsatz beitragen dürften, auf der Agenda. Die Kosten dafür dürften im Gesamtjahr bei knapp zehn Millionen Euro liegen.
Der Vorstandsvorsitzende Hartmut Müller geht dennoch von einem deutlichen Umsatzwachstum auf über 1,3 Milliarden Euro aus. Die Halbjahreszahlen lagen im Rahmen der Erwartungen. „Die Gesellschaft hat mit guten Zahlen die Wachstumsstory untermauert“, zeigt sich Christian Ludwig vom Bankhaus Lampe zufrieden mit der jüngsten Entwicklung. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde bestätigt. Der Umsatz dürfte bei mehr als 1,35 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,27 Milliarden Euro) und das EBIT auf dem Vorjahresniveau von 58 Millionen Euro liegen.
Wesentliche Umsatztreiber bleiben China sowie Nord- und Südamerika. Die Ausrichtung auf das Premiumsegment im Automobilbereich und die Marktanteilsgewinne durch neue Produkte werden sich mittelfristig positiv bemerkbar machen – die Margen werden ab 2015 deutlich klettern. Im kommenden Jahr sollte bei einem Umsatz von 1,46 Milliarden bereits ein EBIT von 74 Millionen Euro in den Büchern stehen. Damit würde der Gewinn je Aktie von 2,86 (2014e) auf 3,73 Euro steigen. Nach dem jüngsten Kursrückgang, die Aktie hat vom Hoch bei 45 Euro überproportional korrigiert, ergäbe das ein 2015-er KGV von günstigen 9.
Die Analysten sehen deutliches Kurspotenzial. Die Investmentbank Close Brothers Seydler hat zwar das Kursziel von 48 auf 46 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Buy“ belassen. Der jüngste Kursrückgang eröffne eine Kaufgelegenheit, so Analyst Daniel Kukalj. Warburg Research empfiehlt die Aktie ebenfalls zum Kauf, das Kursziel lautet 47 Euro. Lampe-Analyst Ludwig sieht den SDAX-Titel sogar erst bei 52 Euro fair bewertet. Kein Wunder also, dass Probst, der neben Leoni-Vorstand auch Aufsichtsrat bei Grammer ist, hier beherzt zugegriffen hat. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot ebenfalls auf steigende Kurse.
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(Mit Material von dpa-AFX)