In einem schwachen Gesamtmarkt stemmt sich die Aktie der Deutschen Telekom gegen den Trend und notiert nur knapp im negativen Bereich. Für Impulse sorgen die britische Tochter BT Group und zwei Kaufempfehlungen.
Die BT Group hatte der Deutschen Telekom und der französischen Orange deren Gemeinschaftsunternehmen Everything Everywhere (EE) abgekauft - der Platzhirsch im britischen Mobilfunk-Markt. Die Transaktion wurde erst am Freitag abgeschlossen. Ein Teil des Kaufpreises floss dabei in Aktien. So wurde die Deutsche Telekom mit zwölf Prozent größter Aktionär der BT Group.
Nun legte der britische Telekomkonzern seine Q3-Zahlen vor. Der Ausbau des Internetgeschäfts sorgte dafür, dass der Umsatz um vier Prozent auf 4,6 Milliarden Pfund (6,05 Milliarden Euro) stieg. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um sechs Prozent auf 1,6 Milliarden Pfund. Auch unterm Strich blieb deutlich mehr Gewinn hängen.
Konzernchef Gavin Patterson sprach von "starken Zahlen", die durch das Privatkunden-Geschäft, insbesondere mit Internetanschlüssen, getrieben worden seien. Das TV-Geschäft und der Mobilfunk hätten ebenfalls dazu beigetragen. Mit den Zahlen übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten etwas.
Favorit Deutsche Telekom
Stephen Howard von der britischen Investmentbank HSBC hat die Einstufung für Deutsche Telekom auf "Buy" mit einem Kursziel von 20 Euro belassen. Das Zusammenwachsen der Branche bleibe weiterhin ein Kurtreiber für die Aktien der Konzerne, schrieb Howard in einer Sektorstudie. Unter den großen Anbietern gehöre die Deutsche Telekom neben Orange, Telecom Italia und KPN zu seinen Favoriten.
Auch Robert Grindle von der Deutschen Bank hat den DAX-Titel nach einem Treffen mit Unternehmensvertretern aus der Telekom- und Medienbranche auf "Buy" mit einem leicht geringeren Kursziel von 19,70 Euro belassen. Der Konzern sei kurzfristig zwar vorsichtig gestimmt, mit Blick auf die langfristigen Perspektiven aber optimistisch, so Grindle in einer Branchenstudie.
Die Chance, dass die T-Aktie in Richtung der von den Analysten anvisierten Kursziele klettert, ist zumindest unter charttechnischen Gesichtspunkten ausgesprochen hoch, denn das Papier steht unmittelbar vor dem Sprung über die 200-Tage-Linie. Damit würde gleichzeitig der Abwärtstrend gebrochen und ein symmetrisches Dreieck nach oben aufgelöst. Neueinsteiger können zugreifen und beachten – genauso wie bereits investierte Anleger – den Stopp bei 14,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)