Neuer juristischer Ärger für die Deutsche Bank und einige Konkurrenten: Ein Pensionsfonds aus Chicago hat in New York Klage eingereicht. Es geht um Beeinflussung des Marktes für Zinsswaps.
Der Pensionsfonds wirft zehn Banken und zwei Handelsplattformen vor, einen stärkeren Handel von Zinsswaps auf elektronischen Plattformen verhindert zu haben. Deswegen habe der Pensionsfonds für Derivate-Angebote zu viel bezahlt. Die Angeklagten hätten auf diese Weise zusätzliche Milliarden eingenommen.
Die Klage richtet sich unter anderem gegen die Deutsche Bank, gegen JP Morgan, Goldman Sachs, UBS und Credit Suisse. Etliche Banken müssen sich bereits wegen der Beeinflussung des Devisenmarktes und dem Libor verantworten.
Weniger Boni?
Daneben gibt es auch intern Ärger bei der Deutschen Bank. Konzernchef John Cryan hatte vor drei Tagen die Bonusmentalität in seiner Branche kritisiert. „Ich denke, dass die Leute in Banken zu viel Geld bekommen. Viele in der Branche meinen immer noch, sie sollten wie Unternehmer bezahlt werden“, sagte Cryan am Montag bei einer Konferenz an der Frankfurter Universität.
Er habe noch nie verstanden, wieso Prämien für die Motivation wichtig seien: "Ich würde nicht einen Tag härter arbeiten, nur weil ich einen Bonus bekomme." Die Art der Bezahlung müsse neu justiert werden, mahnte Cryan, der seit Juli als Co-Chef an der Spitze der Deutschen Bank steht und den DAX-Konzern seither umkrempelt.
Aussagen, die den Investmentbankern der Deutschen Bank ganz und gar nicht gefallen.
Nicht kaufen
Die Deutsche Bank kommt nicht zur Ruhe. Auch wenn der Konzern mit John Cryan einen sehr guten neuen Chef bekommen hat: Die Sünden der Vergangenheit wiegen schwer und werden so schnell nicht aus der Welt geschafft werden können. Der Chart sieht alles andere als gut aus, das Tief bei 22,95 Euro ist nicht weit entfernt. Fällt die Aktie unter diese Unterstützung droht ein rascher Absturz auf 20 Euro. Der Titel fiel unter den Stoppkurs des AKTIONÄR. Von einem Neueinstieg wird abgeraten.
(Mit Material von dpa-AFX)