Zu Beginn der Woche musste die Aktie der Deutschen Lufthansa deutliche Verluste hinnehmen, nachdem die Gewerkschaft Ufo einen erneuten Streik der Flugbegleiter angekündigt hatte. Inzwischen hat der DAX-Titel die wichtige 13-Euro-Marke aber zurückerobert. Hintergrund sind gute Nachrichten von der Streikfront. Zudem steht die Frachttochter Lufthansa Cargo im Fokus.
Im Interview mit dem Handelsblatt sieht Cargo-Chef Peter Gerber derzeit keine negativen Folgen der aktuellen Terrorwelle für die Nachfrage nach Luftfracht. "Bislang gehen wir nicht davon aus. Am kritischsten ist die Frage, ob wir Einschränkungen beim freien Waren- und Personenverkehr erleben werden.“
Die starke Expansion der Airlines vom Persischen Golf macht dem Frachtspezialisten hingegen kräftig zu schaffen. Um sich für den Wettbewerb zu rüsten, hat Gerber der Gesellschaft ein Sparprogramm verordnet. „Wir haben deshalb unser Projekt „C40“ gestartet, mit dem wir unsere Personal- und Dienstleisterkosten um 40 Millionen Euro pro Jahr senken wollen.“ Das Programm wird nach Angaben des Cargo-Chefs auch mit einer Reduzierung der Stellen einhergehen. Eine Zahl stehe aber noch nicht fest.
Streiks abgesagt
Bereits am Mittwoch hatte die Gewerkschaft Ufo der Aktie neuen Schwung verliehen. Für die Fluggäste der Lufthansa hat sich die Situation vorerst entspannt. So wurde der für heute und morgen angekündigte Streik kurzfristig abgesagt. Das Unternehmen habe sich bei einem Spitzengespräch in Fragen der umstrittenen Alters- und Übergangsversorgung deutlich auf die Gewerkschaft zubewegt, begründete Ufo-Chef Nicoley Baublies. Mindestens bis zum 2. Dezember will die Gewerkschaft nun auf Arbeitskämpfe verzichten. An diesem Tag könnte auch der Jobgipfel mit Vertretern des Konzerns sowie den drei Gewerkschaften Ufo, Verdi und Cockpit anstehen. Dazu seien aber noch weitere Verhandlungen notwendig.
Blick nach oben
Die Streikgefahr drückt immer noch auf die Stimmung. Sollte die Kranich-Airline im Tarifkonflikt nun eine Lösung finden, könnte dies der Aktie neue Impulse liefern. Eine Attacke auf die 14-Euro-Marke könnte nun wieder anstehen. Aus charttechnischer Sicht war es zuletzt vor allem wichtig, dass die Unterstützung bei 13 Euro nicht nachhaltig verloren wurde. Investierte Anleger beachten weiterhin den Stopp bei zwölf Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)