Die Aktie von Volkswagen ist am Dienstagvormittag der Top-Gewinner im DAX. Grund für die deutlichen Kursgewinne sind Fortschritte bei der Bewältigung des Abgas-Skandals in Europa sowie ein positiver Analystenkommentar.
Während Konzerntochter Audi gegenüber den US-Behörden am Montagabend auch bei größeren Dieselmotoren mit 3,0 Litern Hubraum Manipulationen bei der Abgasreinigung zugeben musste, macht Volkswagen zumindest in Europa Fortschritte bei der Bewältigung des Skandals. Für mehr als 90 Prozent der betroffenen Konzernfahrzeuge in Europa seien inzwischen Lösungen bestätigt, erklärte Vorstandschef Matthias Müller.
Der Aufwand für die Nachrüstung sei nach Müllers Worten "technisch, handwerklich und finanziell überschaubar". Bei Fahrzeugen mit 1,6-Liter-Dieselmotoren seien demnach doch keine „grundlegenden Eingriffe“ am Motor notwendig. Zusätzlich zu einem Software-Update seien nur „relativ einfache Veränderungen“ am Luftfiltersystem erforderlich, so Müller. Bei den betroffenen 2,0-TDI-Aggregaten soll ein Software-Update genügen.
UBS legt nach
Nach Einschätzung von UBS-Analyst Patrick Hummel seien auf dem aktuellen Kursniveau ohnehin bereits unrealistisch hohe Folgen des Abgas-Skandals eingepreist. Zudem sei das Restrukturierungspotenzial der Wolfsburger noch nie höher gewesen sei als derzeit. In der Folge hat der Experte seine Kaufempfehlung für die VW-Vorzüge bestätigt und das Kursziel von 150 auf 160 Euro angehoben.
Wichtige Hürde überwunden
Die Aussicht auf eine kostengünstige Nachrüst-Lösung hat der VW-Aktie am Dienstag Rückenwind verliehen. Im trüben Gesamtmarkt ist das Papier mit deutlichen Gewinnen an die DAX-Spitze geklettert. Mit dem Sprung über das Novemberhoch bei 113,30 Euro hat der Kurs eine wichtige Hürde genommen und ein positives charttechnisches Signal gesendet.
(Mit Material von dpa-AFX)