Nach dem längsten Streik in der Lufthansa-Geschichte ist wieder Normalität im Flugplan eingekehrt. Trotzdem trägt die Airline-Aktie am Montag die rote Laterne im DAX. Grund sind die Terroranschläge in Paris, die vor allem Unternehmen der Tourismusbranche belasten.
Nach dem einwöchigen Streik der Flugbegleiter hat sich die Lage bei Europas größter Fluggesellschaft schnell wieder normalisiert. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers sei die Airline bereits am Samstag wieder weitgehend zum Normalbetrieb zurückgekehrt. Lediglich bei den Kurz- und Mittelstreckenverbindungen hätte es noch vereinzelte Ausfälle gegeben.
Während des Ausstandes hatte die Lufthansa insgesamt rund 4.700 Flüge streichen müssen, mehr als eine halbe Million Passagiere waren davon betroffen. Bezüglich des wirtschaftlichen Schadens hielt sich das Management bislang noch bedeckt.
Drohen erneute Streiks?
Eine Lösung des Tarifkonflikts ist indes noch nicht in Sicht. Obwohl sich beide Seiten offiziell gesprächsbereit zeigten, sind die Fronten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nach wie vor verhärtet. Weitere Streiks sind nicht ausgeschlossen. "Wir müssen nach diesem Streik nicht ganz schnell etwas nachlegen, aber grundsätzlich sind wir streikbereit", erklärte Ufo-Chef Nicoley Baublies.
Terroranschläge belasten
Hauptgrund für die Verluste am Mittwoch sind aber die Anschläge von Paris. Terror-Attacken seien unvorhersehbar und wirkten entsprechend negativ auf die Touristen-Ströme, fasste Analyst André Juillard von der Investmentbank Kepler Cheuvreux die Belastung für die Reiseindustrie zusammen.
Die gesamte Reise- und Freizeitindustrie sei besonders abhängig von Vertrauen und Sicherheit. Der Branchenindex Stoxx 600 Travel & Leisure verzeichnet am Montag europaweit die größten Verluste und notiert 1,72 Prozent schwächer.
Stopp beachten!
Bereits vor den Attentaten vom Wochenende war die Situation der Lufthansa-Aktie angespannt. Die neu aufgeflammte Terror-Angst verstärkt den Verkaufsdruck. Investierte Anleger sollten den Stopp bei 12 Euro im Auge behalten.
(Mit Material von dpa-AFX)