Am Mittwoch ließ Leoni die Katze aus dem Sack. Statt der erwarteten 200 Millionen Euro EBIT werden es für 2015 wohl nur knapp über 130 Millionen Euro werden. Im Anschluss ging die Aktie erneut auf Tauchstation. Die Erholung im Anschluss an den ersten Einbruch von 32,50 Euro bis auf 38,50 Euro war dahin.
Im Anschluss an die dürftigen Aussichten hat die Investmentbank Equinet das Kursziel für Leoni von 38 auf 35 Euro gesenkt. Die Ergebnisse für das dritte Quartal des Autozulieferers hätten zwar nicht weiter negativ überrascht, dafür seien aber die gesenkten Ergebnisziele (Ebit) für 2015 und das Ausbleiben eines Ausblicks auf 2016 eine weitere schlechte Nachricht, schrieb Analyst Holger Schmidt. Die Effizienz- und Kostenprobleme in der Produktion dürften auf die Profitabilität im vierten Quartal und im nächsten Jahr schlagen.
Etwas optimistischer blickt Alexander Haissl von der Credit Suisse in die Zukunft. Zwar hat er das Kursziel von 54 auf 45 Euro gesenkt, der Großteil negativer Nachrichten beim Autozulieferer dürfte inzwischen bekannt sein, so der Experte. Sobald der Bordnetz-Spezialist seine Probleme im operativen Geschäft unter Kontrolle habe, sei für die Aktie deutliches Aufwärtspotenzial in Sicht.
Depotbeimischung
Leoni ist für die Autobauer unverzichtbar. Die Firma liefert Bordnetze für BMW, Daimler, VW und Co. Das Nervensystem eines jeden Fahrzeugs. Erst dadurch wird es dem Fahrer auch möglich, sämtliche Funktionen im Auto zu steuern. Die Aktie ist nach einem ersten Erholungsversuch erneut auf Tauchstation gegangen. Das Papier sollte bei Kursen zwischen 32 Euro und 34 Euro einen doppelten Boden ausbilden. Es bleibt dabei: Leoni sollte seine Probleme in den Griff bekommen. Die Aktie eignet sich auf dem aktuellen Niveau als spekulative Depotbeimischung. Comeback-Chance.