Nach Einschätzung von Analysten bleibt der kriselnde Energieversorger RWE weiterhin auf Talfahrt. Auch die Veröffentlichung der 9-Monats-Bilanz am morgigen Donnerstag (12. November) dürfte demnach kaum Hoffnung auf Besserung wecken. Die Anleger lassen sich von den düsteren Aussichten am Mittwoch jedoch nicht beirren und greifen munter zu.
Der Verfall der Großhandelspreise für Strom dürfte in den ersten drei Quartalen des Jahres erneut tiefe Spuren in der Bilanz von RWE hinterlassen haben. Beobachter rechnen damit, dass der Energiekonzern in diesem Jahr wohl nicht um weitere Wertberichtigungen auf seine Kraftwerke herumkommen wird – ein Schicksal, dass den Branchenkollegen E.on bereits am Mittwoch ereilt hat.
Anders als E.on dürften RWE aber zumindest unter dem Strich schwarze Zahlen schreiben. Der erwartetet Gewinnsprung von 80 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro ist aber in erster Linie auf Sondererträge aus dem milliardenschweren Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea zurückzuführen. Bereinigt um Einmaleffekte rechnen die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten mit einem Rückgang des Überschusses um ein Viertel. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA dürfte um gut acht Prozent auf 4,3 Milliarden Euro gesunken sein.
Aktie meiden!
Die Anleger haben den trüben Aussichten am Mittwoch getrotzt und der RWE-Aktie ein deutliches Kursplus beschert. Zwischenzeitlich gehörte der Versorger-Titel zu den Top-Gewinnern im DAX. Angesichts der unklaren Zukunftsperspektive bleibt DER AKTIONÄR aber bei der Empfehlung, das Papier zu meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)