Die Turbulenzen an den Finanzmärkten und höhere Schäden haben bei Europas größtem Versicherer Allianz im dritten Quartal für einen Gewinnrückgang gesorgt. Der operative Gewinn fiel mit 2,45 Milliarden Euro um 7,5 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Dennoch bleibt die Allianz bei ihrer Prognose, das obere Ende der ursprünglich ausgegebenen Zielspanne zu erreichen.
In allen Sparten abwärts
Laut Pressemitteilung der Allianz ging es in allen drei Konzernsparten abwärts. Der Wegfall eines positiven Steuereffekts aus dem Vorjahr ließ den Nettoüberschuss sogar um 15,4 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro sinken. Damit schnitt die Allianz schwächer ab als von Analysten erwartet (1,54 Milliarden Euro). Herausragend ist weiter die Kapitalausstattung des Konzerns: Die Kapitalisierung nach Solvency II lag zum 30. September 2015 bei 200 Prozent, neun Prozentpunkte mehr als Ende 2014.
Finanzvorstand Dieter Wemmer sieht den Konzern dennoch weiterhin auf Kurs: "In einem volatilen Finanzmarktumfeld blieben die Fundamentaldaten für alle Geschäftsbereiche im dritten Quartal auf einem soliden Niveau. Wir erwarten, dass das operative Ergebnis für das Gesamtjahr ansteigen wird und am oberen Ende unseres Zielkorridors von 10,0 bis 10,8 Milliarden Euro liegen wird." Analysten gingen zuletzt bereits von 10,9 Milliarden Euro aus.
Leichte Enttäuschung
Die Zahlen der Allianz dürften ein paar Investoren verunsichern und auch enttäuschen. Doch immerhin hat der Konzern das Ziel bestätigt, am Jahresende das obere Ende der Gewinnzielspanne zu erreichen. Die negativen Auswirkungen auf den Aktienkurs sollten daher gering sein, lediglich die jüngste Aufwärtsdynamik dürfte sich etwas abschwächen.
(Mit Material von dpa-AFX)