Die Verkäufe der Apple Watch sind ein Mysterium. Seit Markteinführung im Frühling dieses Jahres gab es die unterschiedlichsten Analysteneinschätzungen. Die Prognosen reichten für die ersten zwölf Monate von 15 Millionen abgesetzten Smartwatches bis zu 42 Millionen. Das Marktforschungsinstitut Canalys hat nun errechnet, dass seit Einführung im April rund sieben Millionen Apple Watches verkauft worden sind. Somit würden sich die prognostizierten Jahresabsätze eher bei der unteren Spanne bewegen. Apple selbst veröffentlicht keine offiziellen Verkaufszahlen und redet lediglich von einem „guten Start“.
Apple Watch die Nummer 1
Canalys-Analyst Chris Jones weist darauf hin, dass die Zahl zwar weitaus niedriger liegt, als von vielen Analysten erwartet. Dennoch sollte bedacht werden, dass Apple mehr Smartwatches von April bis September abgesetzt habe, als alle anderen Smartwatch-Anbieter zusammen in den letzten fünf Quartalen. Außerdem habe Apple zu Beginn mit Lieferantenschwierigkeiten zu kämpfen gehabt, die sich auf die Verfügbarkeit der Uhren auswirkte.
Chris Jones gab an, dass die Apple-Watch-Auslieferungen mit der ausgeweiteten Verfügbarkeit in wichtigen Ländern stark gestiegen seien. Diese Dynamik dürfte sich auch im Weihnachtsquartal fortsetzen. Apple wird bis Ende des Jahres die Anzahl der Länder, in denen die Smartwatch verkauft wird, auf 32 erhöhen.
Kurzfristig stark
DER AKTIONÄR war von Anfang an skeptisch bezüglich des Hypes um die Apple Watch und sieht sich durch die relativ geringen Verkaufszahlen in seiner Meinung bekräftigt. Die bisher verkauften sieben Millionen Smartwatches wirken sich kaum auf die finanzielle Situation des Unternehmens aus. Im letzten Quartal generierten die „sonstigen Produkte“, zu denen die Apple Watch und Apple TV zählen, nur vier Prozent der Umsätze. Apple schafft es kaum, sich vom iPhone zu diversifizieren, dass 66 Prozent der Gesamtumsätze generiert. Allerdings ist das kein Problem, solange die Verkaufszahlen des iPhones stark zweistellig wachsen. DER AKTIONÄR sieht auch aufgrund des aufgehellten Chartbildes kurzfristig noch Potenzial und setzt im 10-Prozent-plus-Depot auf steigende Kurse.