Schwere Zeiten liegen hinter der Deutschen Lufthansa. Doch langsam beginnt sich das Blatt für die Traditions-Airline zu wenden. Seit dem „Schwarzen Montag“ am 24. August ist die Lufthansa-Aktie der Outperformer im DAX. 30 Prozent hat der Kurs seitdem zugelegt. Neben mehreren Kaufstudien gab es eine Reihe positiver Nachrichten, die dem Papier neuen Aufwind gaben.
Die leidigen Streiks, die in den letzten Monaten zu massiven Flugausfällen und Millionenschäden bei der Lufthansa geführt haben, dürften bald der Vergangenheit angehören. Dass das hessische Landesarbeitsgericht den Streik der Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ im September für rechtswidrig erklärt hat, hat die Verhandlungsposition der Airline deutlich gestärkt. Auch in den Verhandlungen mit dem Bodenpersonal soll noch in diesem Jahr eine Einigung erzielt werden. Darüber hinaus profitiert das Unternehmen vom anhaltend niedrigen Ölpreis und einer deutlich positiveren Geschäftsentwicklung während der Sommermonate. Zwischen Juli und September ist die Zahl der Passagiere im Schnitt um 2,6 Prozent gestiegen.
Analysten rechnen nun damit, dass die Lufthansa in diesem Jahr ein außerordentlich gutes Ergebnis erzielen wird. So erwartet Dirk Schlamp von der DZ Bank, dass der Konzern die EBIT-Prognose bei der Präsentation des 9-Monats-Berichts am 29. Oktober auf 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro präzisiert. Sein Anlagevotum hat der Analyst von „Halten“ auf „Kaufen“ angehoben. Auch das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Aktie von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 12,60 auf 14 Euro angehoben. Die Airline sei zuversichtlich, die eigenen Ziele für 2015 problemlos zu erreichen, so die Begründung. Der Bruch der 200-Tage-Linie ist ein starkes Kaufsignal. Positive Impulse sollten ferner die Q3-Zahlen bringen.