Die Manipulation von Abgaswerten hat Volkswagen den ersten Quartalsverlust seit mehr als 20 Jahren eingebrockt: EBIT minus 3,48 Milliarden Euro beträgt. Der Umsatz im dritten Quartal fiel etwas besser aus als von den Analysten erwartet: 51,49 Milliarden Euro. Das gute an dem Zahlenwerk: die negativen Überraschungen bleiben aus. Und, auf den Bestelleingang hatte der Skandal allerdings noch keine Auswirkungen, wie tags zuvor bekannt geworden war. „Wir werden alles daran setzen, verlorengegangenes Vertrauen wiederzugewinnen“, sagte VW-Vorstand Matthias Müller. Für Händler Oliver Roth von der Investmentbank Oddo Seydler sind die Quartalszahlen wie erwartet ausgefallen. "Das dicke Ende bei VW kommt erst Ende des Jahres. Da werden die eigentlichen Rückstellungen vorgenommen."
Gutes Finanzpolster
Im 3. Quartal beliefen sich die Ergebnisbelastungen für anstehende Maßnahmen aus der Dieselthematik auf 6,7 Milliarden Euro. Die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wurde wie angekündigt entsprechend nach unten angepasst. „Der Volkswagen Konzern verfügt über eine sehr solide und robuste Liquiditätsausstattung. Dies wird uns helfen, die angespannte Situation durch die finanziellen Belastungen der Dieselthematik zu managen“, ergänzt Finanzvorstand Frank Witter.
Daimler oder Peugeot die bessere Wahl
Die Zahlen und die Aussagen des VW-Vorstands sowie des Finanzvorstands halfen, wieder etwas Vertrauen zurückzugewinnen. Gut möglich, dass der Worst-Case bereits eingepreist ist. Auf Sicht von 12 bis 14 Monaten hat die VW-Aktie sicherlich ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Dennoch bevorzugt DER AKTIONÄR weiterhin das Papier von Daimler. Wer es etwas spekulativer mag, der setzt auf die Turn-Around-Story Peugeot.