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28.10.2015 Markus Bußler

Endeavour Mining: Neuer Premium-Gold-Produzent

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Frisches Geld fließt in die Goldbranche. Ein Milliardär steigt bei Endeavour Mining ein und will den Konzern deutlich nach vorne bringen. Die Ampeln stehen auf Grün.

Westafrika? Das klingt für viele von uns noch immer etwas fremd. Fremde Länder, fremde Kulturen. Doch für Rohstoffkonzerne ist Westafrika mittlerweile ein beliebtes Investitionsziel geworden. Kein Wunder: In Nordamerika oder Australien findet man kaum noch Goldvorkommen, die hohe Goldgehalte vorweisen. Konzerne sind gezwungen, ihre Komfortzone zu verlassen. Auch wenn es in Afrika immer ein gewisses politisches Risiko für die Unternehmen gibt – der Weg hat sich ausgezahlt. Viele Konzerne produzieren dort seit Jahren zu niedrigen Kosten Gold und andere Rohstoffe. Ein Konzern rückt dabei in den Mittelpunkt: Endeavour Mining. Das Unternehmen hat Minen in Mali, Ghana, Burkina Faso und der Elfenbeinküste. Im laufenden Jahr will Endeavour Mining rund 580.000 Unzen Gold produzieren.

Kosten deutlich unter 1.000 Dollar

Das Unternehmen bekräftigte zum Halbjahr, dass die Kosten am unteren Ende der Guidance von 930 bis 980 Dollar je Unze liegen sollen. Jetzt geht CEO Neil Woodyer noch einen Schritt weiter. „Die Produktion im dritten Quartal lag am oberen Ende unserer Prognose. Wir erwarten, dass die Kosten weiterhin unter unserer Prognose liegen werden“, sagt er anlässlich der Vorlage der Produktionsergebnisse für das dritte Quartal. Damit könnte sich die finanzielle Situation des Unternehmens noch weiter verbessern. Für 2015 geht Endeavour von einem positiven Free Cash Flow von 100 Millionen Dollar aus. Im laufenden Jahr hat Endeavour Mining bereits 40 Millionen Dollar an Schulden zurückgezahlt, womit sich die Nettoschulden auf 242 Millionen Dollar Stand Ende Juni reduziert haben. Doch das wird sich noch deutlich verbessern. Und damit zur eigentlichen Story bei Endeavour Mining.

Milliardär steigt ein

Im September ist die La Mancha Holding eingestiegen. Hinter der La Mancha Holding steht der ägyptische Milliardär Naguib Sawiris, der sein Geld als Vorstandsvorsitzender und größter Anteilseigner des ägyptischen Telekom- Konzerns Orascom TMT gemacht hat. La Mancha investiert 63 Millionen Dollar in Endeavour Mining und erhält dafür 30 Prozent der Anteile an dem Goldproduzenten. Zusätzlich gibt es eine Erklärung, wonach La Mancha bereit ist, weitere 75 Millionen Dollar in das Wachstum des Unternehmens zu investieren. Großartige Sorgen, dass La Mancha sich schnell wieder von den Anteilen trennen wird, müssen sich Aktionäre nicht machen. Die Aktien sind zwei Jahre gesperrt, können also nicht über die Börse gehandelt werden. Das erklärte Ziel von Endeavour und Sawiris ist es, den „Premium-Goldproduzenten in Afrika“ zu erschaffen. Durch die Investition werden sich die Nettoschulden von Endeavour von zuletzt noch 242 Millionen auf 159 Millionen Dollar reduzieren.

Neues Projekt am Start

Zusätzlich ist das Houndé-Projekt, das wohl wichtigste Zukunftsprojekt für Endeavour Mining, in Burkina Faso jetzt voll finanziert und soll im kommenden Jahr oder 2017 starten. Die Genehmigungen für das Projekt liegen bereits vor. Auf Houndé sollen 190.000 Unzen Gold jährlich über einen Zeitraum von zehn Jahren zu Kosten von 714 Dollar je Unze produziert werden. Das wird die Kosten für den Gesamtkonzern weiter nach unten drücken. Bislang machten sich Investoren über die verhältnismäßig hohe Anfangsinvestition von 325 Millionen Dollar für den Bau der Mine Gedanken. Doch das dürfte durch den finanzkräftigen Investor der Vergangenheit angehören. Damit immer noch nicht genug: Endeavour erhält auch Zugriff auf den 55-prozentigen Anteil von La Mancha an dem Ity-Gold-Projekt in der Elfenbeinküste. Damit hat sich auch die Produktionsprognose von 500.000 auf 580.000 Unzen erhöht. Zudem hat Endeavour mittlerweile das größte Explorationsgebiet in der Elfenbeinküste. Die Ity-Goldmine hat sich in den vergangenen zwei Jahren zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt: Die Goldproduktion kletterte von 50.000 Unzen im Jahr 2013 auf voraussichtlich 88.000 Unzen im laufenden Jahr. Noch wichtiger: Nachdem das Projekt im Jahr 2011 kaum noch Reserven ausgewiesen hatte, konnte man durch ein aggressives Explorationsprogramm die Reserven auf 2,9 Millionen Unzen steigern. Das Minenleben beträgt mittlerweile wieder mehr als zehn Jahre.

Delisting in Australien

Mit dem Einstieg von Milliardär Naguib Sawiris hat Endeavour Mining auch das Delisting an der australischen Börse ASX bekannt gegeben. Dort waren die Umsätze ohnehin eher gering gewesen. Die Heimatbörse des Unternehmens ist Kanada. Nach der anfänglichen Euphorie über den Einstieg musste der Aktienkurs einige Federn lassen. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass der eine oder andere Fonds oder institutionelle Investor, der seinen Schwerpunkt in Australien hat, aus dem Wert ausgestiegen ist beziehungsweise aussteigen musste. Dieser Druck ist aber in den vergangenen Tagen gewichen. Das Delisting ist bekannt und sollte keine zusätzlichen Verwerfungen mehr nach sich ziehen. Ein Fakt wird jedoch vom Markt bislang noch kaum beachtet: Endeavour ist nicht der erste größere Goldproduzent, in den Naguib Sawiris investiert. Er gilt als derjenige, der den Kauf der Cowal-Mine von Barrick Gold durch Evolution Mining ermöglicht hat. Dafür ist Sawiris über seine La Mancha Holding auch an Evolution Mining mit mehr als 30 Prozent beteiligt. Durchaus vorstellbar, dass man nicht nur einen Premium-Produzenten in Afrika erschaffen will, sondern einen weltweit tätigen Premium-Produzenten. Sprich: Über kurz oder lang könnte Sawiris auf ein Merger der beiden Produzenten drängen. Und das könnte noch einmal Kosten einsparen.

Gamechanger im Goldbereich

Der Einstieg von Milliardär Naguib Sawiris ist für Endeavour Mining ein Gamechanger. Die finanzielle Situation hat sich deutlich verbessert. Zusätzlich hat Endeavour Zugriff auf die Ity-Goldmine. Dem Bau der Houndé- Mine in Burkina Faso steht nichts mehr im Weg. Die Kosten werden in den kommenden Jahren weiter sinken. Zusätzlich weht über dem Unternehmen ein Hauch von Fusionsfantasie. Anleger legen sich einige Stücke ins Depot.

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