Dass der Volkswagen-Konzern das dritte Quartal mit roten Zahlen beendet, ist nun wirklich keine Überraschung. Schließlich gab es in den Medien in den letzten Wochen fast nur noch ein einziges Thema: Der Abgas-Skandal von Volkswagen. Deshalb sollte es auch für Aktionäre und Analysten nichts außergewöhnliches sein, dass das EBIT minus 3,48 Milliarden Euro beträgt. Der Umsatz im dritten Quartal fiel etwas besser aus als von den Analysten erwartet: 51,49 Milliarden Euro. Das gute an dem Zahlenwerk: die negativen Überraschungen bleiben aus.
Gutes Finanzpolster
Im 3. Quartal beliefen sich die Ergebnisbelastungen für anstehende Maßnahmen aus der Dieselthematik auf 6,7 Milliarden Euro. Die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wurde wie angekündigt entsprechend angepasst. „Die Zahlen zeigen einerseits die starke Substanz des Volkswagen Konzerns, andererseits treten erste Auswirkungen der derzeitigen Situation klar zu Tage. Wir werden alles daran setzen, verlorengegangenes Vertrauen wiederzugewinnen“, sagte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen. „Der Volkswagen Konzern verfügt über eine sehr solide und robuste Liquiditätsausstattung. Dies wird uns helfen, die angespannte Situation durch die finanziellen Belastungen der Dieselthematik zu managen“, ergänzt Finanzvorstand Frank Witter.
Daimler bleibt die bessere Wahl
Die Zahlen und die Aussagen des Vorstands sowie des Finanzvorstands sollten helfen, wieder etwas vertrauen zurückzugewinnen. Um 12:30 Uhr wird sich Vorstand Matthias Müller den Fragen der Journalisten zu den Zahlen und den Aussichten des Konzerns stellen. Je schlechter die Nachrichtenlage an der Börse, desto besser wird das Chance-Risiko-Verhältnis für die Aktie. So tickt die Börse. Gut möglich, dass der Worst-Case bereits eingepreist ist. Auf Sicht von 12 bis 14 Monaten hat die VW-Aktie sicherlich gute Chancen. Dennoch bevorzugt DER AKTIONÄR weiterhin das Papier von Daimler.