Royal Dutch Shell zählt bei den deutschen Privatanlegern zu den Favoriten unter den großen Energieriesen. Kein Wunder, schließlich locken die Anteile mit einer Dividendenrendite von 7,1 Prozent. Zudem wurde die Dividende seit 1945 nicht mehr gesenkt. Es lohnt sich daher, einen genaueren Blick auf die morgigen Zahlen zu werfen.
Nachdem der britisch-niederländische Mischkonzern im zweiten Quartal trotz des sehr schwierigen Marktumfelds noch einen Nettogewinn von knapp vier Milliarden Dollar erzielen konnte, dürften es im dritten Quartal deutlich weniger geworden sein. Analysten rechnen im Durchschnitt mit einem Überschuss von drei Milliarden Dollar beziehungsweise 0,43 Dollar je Aktie. Der Umsatz dürfte von 72,4 Milliarden Dollar zwischen April und Juni wegen der im Verlauf des dritten Quartals erneut gesunkenen Ölpreise auf 66,9 Milliarden Dollar gefallen sein.
Alaska-Projekt verursacht hohe Kosten
Zudem wird die Einstellung der Öl-Bohrungen vor Alaska den Energieriesen deutlich belasten. Knapp vier Milliarden Dollar dürften mindestens auf das Unternehmen zukommen. Morgen dürfte bekannt gegeben werden, mit welchen Kosten Shell hierfür genau rechnet.
Die Dividende ist (vorerst) sicher
Für das Gesamtjahr rechnen Experten indes mit Erlösen in Höhe von 269 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn soll sich auf 13 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,97 Dollar pro Anteilschein belaufen. Dies würde ausreichen, um die hohe Dividende von 1,88 Dollar (knapp 1,70 Euro) weiterhin aus den laufenden Gewinnen und nicht wie mittlerweile viele andere große Öl- und Gasproduzenten aus der Substanz bezahlen zu können. Mehr zur Dividende bei Shell erfahren Sie hier.
Festgeldersatz für Mutige
Royal Dutch Shell bleibt der Favorit des AKTIONÄR in der Energiebranche. Dank der starken Stellung im nach wie vor hochprofitablen Raffinerie- und Tankstellengeschäft (diese Sparten sind relativ unabhängig vom Ölpreis), verhältnismäßig niedrigen Kosten und einer starken Bilanz ist Shell selbst für anhaltend niedrige Ölpreise gewappnet. Die Bewertung ist sehr günstig und die Dividendenrendite von sieben Prozent mehr als üppig. Mutige greifen daher zu (Stopp: 20,0 Euro).