Es ist noch nicht lange her, da schockte das Management von Leoni Analysten und Aktionäre mit einer dramatischen Gewinnwarnung. Die Reaktion der Börse ließ nicht lange auf sich warten. Wie faules Obst warfen Aktionäre ihre Leoni-Aktien auf den Markt, das Papier rutschte fast 35 Prozent ab. Erste Analysten gehen nun in die Offensive. Das Bankhaus Lampe hat die Leoni-Aktie von „verkaufen“ auf „kaufen“ hochgestuft. „Der Auftragsbestand in der Kabelbaumsparte (WSD) von 12 Milliarden Euro sollte nicht über Nacht verloren gegangen, und eine Margenverbesserung sollte 2016 möglich sein. Wir halten daher den Kursrutsch der Leoni-Aktie nach der Gewinnwarnung für übertrieben“, schreibt Bankhaus Lampe-Analyst Christian Ludwig in seiner aktuellen Studie. Sein Kursziel lautet 46 Euro.
NordLB sagt „halten“
Eine Hochstufung gab es bereits wenige Tage zuvor von der NordLB. Analyst Frank Schwope hat die Aktie nach dem starken Kurseinbruch von "Verkaufen" auf "Halten" gesetzt. Das Kursziel senkte Analyst Frank Schwope aber von 45 auf 34 Euro. Der Autozulieferer könnte nach dem Kursverfall, aber auch angesichts des hohen Streubesitzes wieder als Übernahmekandidat interessant werden, so der Experte.
Depotbeimischung
Die Leoni-Aktie hat sich nach dem scharfen Kurseinbruch wieder gefangen. Das Papier sollte sich, unterbrochen durch Konsolidierungsphasen, von den Tiefstständen bis zum Jahresende peu a peu weiter erholen. Für Anleger mit guten Nerven eignet sich das Papier auf dem aktuellen Niveau durchaus als spekulative Depotbeimischung.