Der hochverschuldete Energieversorger RWE prüft offenbar den Verkauf weiterer Beteiligungen. Bei einer Investorenkonferenz in London habe Finanzvorstand Bernhard Günther entsprechende Andeutungen gemacht, berichtet das Manager Magazin.
Sollte sich weiterer Kapitalbedarf, etwa im Zusammenhang mit der langfristigen Finanzierung des Atomausstiegs ergeben, wolle sich RWE zuerst von Minderheitsbeteiligungen trennen, heißt es in der Vorabmeldung der November-Ausgabe (23. Oktober). Dazu könnten etwa die Anteile am Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amperion oder an Regionalversorgern wie den Augsburger Lechwerken oder der Frankfurter Süwag-Gruppe gehören.
Um den Schuldenberg von zuletzt 30 Milliarden Euro zu senken, hatte RWE im Frühjahr bereits die Öl- und Gasfördertochter Dea versilbert. Rund fünf Milliarden Euro hatte die LetterOne-Gruppe des russischen Oligarchen Michail Fridman dafür bezahlt.
Der Schwung feht
Seit dem Sprung über die 12-Euro-Marke Anfang Oktober fehlen der RWE-Aktie die Impulse. Der DAX-Titel pendelt seitdem in einem engen Korridor oberhalb von 12 Euro. Die Aussicht auf weitere Beteiligungsverkäufe wird am Markt positiv aufgenommen und sorgt am Donnerstag für ein moderates Kursplus.
Aktie meiden!
In Anbetracht ungewisser Zukunftsaussichten und mangelnder Impulse drängt sich ein Investment in den Versorger-Titel nach wie vor nicht auf. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Empfehlung, die Aktie zu meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)