Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch den Vorwärtsgang angetreten und schlussendlich die wichtige Widerstandszone bei 10.200 Punkten überwunden. Durch dieses starke Kaufsignal ergibt sich in den nächsten Wochen weiteres Kurspotenzial für den DAX. Während Börsenprofi Thomas Gebert seine Investitionsquote weiter erhöht, warnen andere Marktteilnehmer vor zu viel Euphorie.
Zeit zum Shorten
Analyst Jens Klatt von DailyFX sieht eher die Zeit für Verkaufspositionen im DAX. Weil man seitens der EZB beziehungsweise Mario Draghis auf der morgigen Pressekonferenz keine Überraschungen erwarte und bezüglich einer Inaussichtstellung weiterer Geldgeschenke skeptisch sei, dürfte der DAX das aktuelle Niveau nicht halten können. Die Kreditvergabe an den privaten Sektor in der Eurozone beginne leicht anzuziehen, und somit würde Draghi und Co. in seinen Augen die Grundlage für eine Ausweitung des seit März laufenden EZB-Anleiheaufkaufprogramms über September 2016 hinaus fehlen. Klatt könne sich einen Wochenschluss unter 10.000 Punkten sehr gut vorstellen.
Gebert: mehr Aktien im Depot
Börsenprofi Thomas Gebert hat hingegen seine persönliche Investitionsquote um fünf auf 90 Prozent erhöht. Er gehe von einer freundlichen Börse im Schlussquartal aus. Der DAX hätte die VW-Geschichte gut verdaut, zudem würde im November die beste Börsenzeit des Jahres beginnen.
Technisch betrachtet hat der DAX mit dem Sprung über 10.200 Punkte ein starkes Kaufsignal generiert. Vor diesem Hintergrund ist mit weiter steigenden Kursen zu rechnen. Als nächste (kleinere) Hürde ist das Hoch vom 16. September bei 10.336 Zählern zu nennen. Darüber hinaus wäre Luft bis zum Zwischenhoch bei 10.500 Punkten.
Long-Empfehlung läuft
DER AKTIONÄR hatte heute Morgen im täglichen DAX-Check beim DAF Deutsches Anleger Fernsehen einen Turbo-Long auf den DAX empfohlen. Der Schein der Citi mit der WKN CW3Z0E (Empfehlungskurs 10,03 Euro) notiert mittlerweile schon deutlich im Plus. Das Potenzial ist aber noch lange nicht ausgereizt.