Der Deutschen Post wird von der Bundesnetzagentur eine deutliche Preiserhöhung im Briefbereich zugestanden. Wie die Behörde heute mitteilte, wird dem DAX-Konzern ermöglicht, ab Anfang 2016 die Portopreise anzuheben, die dann für den gesamten Zeitraum bis Ende 2018 gelten und stabil bleiben.
Damit würden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Post "die Herausforderungen der digitalen Konkurrenz stemmen kann", erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann. Über alle anstehenden Produkte ermittelte die Behörde für den angegebenen Zeitraum einen Produktivitätsrückstand von 5,8 Prozent. Zu dem Preiserhöhungsspielraum in gleicher Höhe kommt noch ein Aufschlag als Inflationsausgleich. Im lizenzierten Briefbereich (bis 1.000 Gramm) muss sich die Post jeden Preisschritt von der Behörde vorab genehmigen lassen.
70 statt 62 Cent
Bereits vor wenigen Wochen wurde bereits über eine anstehende Portoerhöhung unter anderem des Standardbriefes von 62 Cent auf 70 Cent spekuliert (DER AKTIONÄR berichtete). Hintergrund der nun anstehenden Preisanpassung ist eine Änderung der gesetzlichen Vorschriften zur Preisfestsetzung durch die Bundesregierung vom Frühjahr dieses Jahres. Die entsprechenden Messgrößen hat die Bundesnetzagentur angepasst und will darüber nach einer Anhörung bis Ende November endgültig entscheiden.
Update
Abwarten, ob die Unterstützung hält
Für die Aktie der Deutschen Post ist diese Meldung natürlich positiv zu werten. Die günstig bewertete Qualitätsaktie bleibt fundamental betrachtet ein klarer Kauf. Vor einem Einstieg sollte jedoch noch abgewartet werden, ob die Unterstützung bei 25,30 Euro hält. Dann könnte es relativ rasch zu einer Gegenbewegung bis zum Zwischenhoch bei 26,55 Euro kommen. Wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 21,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)