Am Sonntag hatte Tesla-Chef Elon Musk via Twitter mitgeteilt, dass am Donnerstag ein neues Software-Update mit „Autopilot“-Funktionen veröffentlicht werden soll. Zu diesem gab Musk in einer Telefonkonferenz am Mittwoch nun weitere Details bekannt.
Autopilotfunktionen noch in der Anfangsphase
Der Elektroauto-Hersteller Tesla lässt seine Fahrzeuge künftig automatisch die Spur und den Abstand halten. Außerdem sollen die Fahrzeuge selbständig die Spur wechseln können, wenn der Blinker aktiviert wird. Beim Einparken sucht die Software auch automatisch nach einer passenden Parklücke. Die bereits im vergangenen Jahr angekündigten „Autopilot"-Funktionen werden zunächst in den USA ab dem heutigen Donnerstag per Software-Update hinzugefügt. Europa und Asien sollen rasch folgen.
Die Funktionen zum automatisierten Fahren kosten einen Tesla-Besitzer 2.500 Dollar. Sie seien allerdings noch in der Anfangsphase und die Fahrer sollten die Hände am Lenkrad lassen, betonte Elon Musk. In entspannten Verkehrssituationen können einige Fahrer vielleicht das Steuer loslassen - "aber wir empfehlen das nicht". Gebe es einen Unfall beim Spurwechsel mit „Autopilot", hafte immer noch der Fahrer, betonte der Tesla-Chef.
Musk: Komplett autonomes Fahren in den nächsten drei bis vier Jahren
Auch der SUV Model X soll die „Autopilot"-Funktionen bekommen. Musk rechnet damit, dass Autos in drei Jahren im Prinzip von allein die Insassen von A nach B bringen könnten. Es werde aber mindestens ein Jahr länger dauern, den rechtlichen Rahmen dafür zu schaffen.
Große Konkurrenz
Doch Tesla ist nicht allein. Wie der Automotive-Chef Kurt Sievers von NXP, dem führenden Chip-Partner der Autobranche, in einem AKTIONÄR-Interview sagte, verzeichnen auch deutsche Autobauer große Fortschritte bei der Entwicklung eines selbstfahrenden Autos. „In den Medien liest man, was das Roboterauto angeht, zwar mehr von Tesla oder Google. Doch BMW, Audi oder Daimler sind bei diesen Themen extrem weit. Klassische Hersteller gehen nur etwas behutsamer und weniger laut mit diesem Thema um“, so Sievers.
Zurückhalten
Durch das Software-Update kommt Musk seinem Ziel, in wenigen Jahren ein komplett autonomes Auto auf der Straße zu haben, etwas näher. Sollten die rechtlichen Bedenken aus dem Weg geschafft werden, dürften selbstfahrende Autos stark im Kommen sein – mit Tesla als wichtigem Player. Doch kurzfristig liegt der Fokus auf dem Erreichen der Jahresziele. Um die Prognosen von 50.000 verkauften Fahrzeugen zu erreichen, müsste Tesla im letzten Quartal 17.000 Fahrzeuge absetzen. Aufgrund der Probleme mit den Fahrzeugtüren beim Model X könnte das Ziel jedoch verfehlt werden. Neuanleger halten sich aktuell auch aufgrund des schwachen Chartbildes zurück. Die Aktie bleibt aber auf der Watchlist.
(Mit Material von dpa-AFX)