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12.10.2015 Nikolas Kessler

E.on-Aktie: 16,40 oder 8,50 Euro?

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Nach dem bestandenen Stresstest gehört die E.on-Aktie am Montag zu den Topgewinnern im DAX. Mittlerweile haben sich die ersten Analysten zu Wort gemeldet – die Urteile für den Versorger-Titel fallen allerdings höchst unterschiedlich aus.

So sieht Deepa Venkateswaran von Bernstein Research ihre optimistische Haltung untermauert. Die Ergebnisse hätten ihre Einschätzung bestätigt, dass die Energiekonzerne ausreichende Rückstellungen vorgenommen hätten. Extrem pessimistischen Szenarien sei die Grundlage entzogen worden. Damit werde eine enorme Last von den Aktien genommen. Die Analystin hat ihr „Outperform“-Rating mit einem Kursziel von 16,40 Euro bestätigt.

Werner Eisenmann von der DZ Bank hat dagegen seine Verkaufsempfehlung bestätigt, das Kursziel aber von 7,00 auf 8,50 Euro angehoben. Dass sich aus dem Stresstest kein höherer Rückstellungsbedarf ableiten lasse, sei positiv und verbessere die Verhandlungsposition des Konzerns gegenüber der Politik, so der Analyst. Da der Verbleib der deutschen Atomaktivitäten bei E.on die geplante Aufspaltung deutlich unattraktiver mache, bleibe es aber beim negativen Votum.

Die Deutsche Bank hat das Kursziel für E.on von 9,00 auf 10,00 Euro angehoben und die Einstufung auf „Hold“ belassen. Es sei ermutigend, dass die Bundesregierung die Atom-Rückstellungen als ausreichend erachte und erst einmal keine weiteren Maßnahmen notwendig seien, schrieb Analyst Martin Brough. Kurzfristig schwänden zwar diese Risiken, doch die Herausforderungen für die Versorger etwa durch die Strompreise blieben.

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Große Herausforderungen

Der bestandene Stresstest nimmt einen großen Unsicherheitsfaktor aus dem Markt. Allerdings hat E.on noch genügend andere Probleme, die es zu lösen gilt. Aufgrund der gesunkenen Großhandelspreise für Strom laufen die konventionellen Kraftwerke des Konzerns kaum noch profitabel. Hinzu kommt, dass der Erfolg der geplanten Konzernaufspaltung weiterhin in den Sternen steht.

Für langfristig orientierte Anleger drängt sich ein Einstieg bei E.on daher nach wie vor nicht auf. Zockern bietet die Aussicht auf eine kurzfristige Fortsetzung der charttechnischen Erholung allerdings spannende Möglichkeiten.

(Mit Material von dpa-AFX)

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