Eine nachhaltige Erholung ist nach wie vor nicht zu erkennen. Nach stärkeren Tagen müssen die Versorgeraktien am Donnerstag wieder einen Rückschlag verkraften. Die Papiere von RWE und E.on tragen die rote Laterne im DAX. In der instabilen Situation sind sich auch die Analysten uneinig, in welche Richtung sich die Kurse in Zukunft bewegen werden.
Bullish zeigt sich die US-Investmentbank Goldman Sachs. Die jüngsten Aussagen der Bundesregierung seien für die Versorger klar positiv, erklärte Analystin Deborah Wilkens. Sie sieht erhebliches Erholungspotenzial. Mit einem Kursziel von 17 Euro steht E.on entsprechend weiterhin auf ihrer „Conviction Buy List“. Auf dem aktuellen Niveau entspricht dies einem Potenzial von fast 100 Prozent. Für RWE sieht Wilkens ebenfalls rund 85 Prozent Potenzial, das Kursziel lautet 21 Euro mit „Buy“-Empfehlung.
Weniger optimistisch ist die britische Investmentbank HSBC. Der faire Wert für E.on wurde von 8,50 Euro auf 8,00 Euro gesenkt. Die Einstufung lautet „Reduce“. Ähnlich auch die Einschätzung für RWE. HSBC bleibt bearish und senkt das Kursziel von 12,00 auf 10,50 Euro. Ein weiteres Problem bleibt das Chartbild der Versorgerriesen. Trotz der leichten Erholung in den vergangenen Tagen ist die Situation nach wie vor kritisch. Die Abwärtstrends bleiben intakt. Zudem ist noch keine nachhaltige Besserung in Sicht, nachdem zuletzt alle Unterstützungen deutlich gerissen wurden.
Abwarten
Nach dem Kurssturz ist die Lage bei den Versorgern weiterhin angespannt. Gewinne und Verluste wechseln sich derzeit regelmäßig ab. An der grundsätzlichen Situation hat sich bei den Krisenkonzernen aber nichts geändert. Anleger sollten deshalb an der Seitenlinie bleiben. Die Risiken überwiegen nach wie vor. Die Aktie von E.on ist zuletzt an einen wichtigen charttechnischen Widerstand herangelaufen, der wohl zunächst schwer zu überwinden sein wird.
(Mit Material von dpa-AFX)