Was für Alcoa in den USA gilt, gilt für SAP in Deutschland - beide eröffnen die Bilanzsaison in den jeweiligen Ländern. SAP legt am Dienstag, den 20. Oktober, die Zahlen zum dritten Quartal vor. Schon im Vorfeld äußern sich die Analysten mit recht unterschiedlichem Fazit.
Gerardus Vos von der britischen Investmentbank Barclays hat die Einstufung für SAP vor Zahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 80 Euro belassen. Vos rechne mit einem soliden dritten Quartal des Softwareanbieters. Die Stärke in Europa sollte die durchwachseneren Resultate anderer Regionen ausbalancieren können.
Schlechte Nachrichten dürfte es laut Commerzbank-Analyst Thomas Becker wohl nicht geben, was wiederum positiv sei. Becker hat die Einstufung vor den Zahlen auf "Add" mit einem Kursziel von 75 Euro belassen. Das dritte Quartal des Softwareherstellers dürfte die Konsenserwartungen recht genau erfüllt haben.
Prognosebestätigung erwartet
Skeptischer zeigt sich Laurent Daure vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Daure hat das Kursziel für SAP von 67 auf 65 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Hold" belassen. Wegen des tristen Umfelds in den meisten Schwellenländern, schwächerer Schwellenländerwährungen sowie des im September weltweit unsicheren Umfelds sei er mit Blick auf die Zahlenvorlage vorsichtig, so der Experte. So sei der September der Monat im dritten Quartal, in dem die meisten Lizenzen verkauft würden. Allerdings dürfte der Softwarehersteller seinen Ausblick für das Gesamtjahr bestätigen.
Kaufen
DER AKTIONÄR bleibt optimistischer als Daure gestimmt und sieht die SAP-Aktie nach der Korrektur wieder Kaufniveau. Die Budgetplanungen von Konzern in den USA und Europa signalisieren höhere IT-Investitionen. Der Startschuss für eine Aufwärtsbewegung wäre das Überwinden des horizontalen Widerstands, was gleichbedeutend mit dem Bruch des Abwärtstrends wäre.
(Mit Material von dpa-AFX)