Der Goldpreis hat gestern erneut deutlich nachgegeben. Doch die Minenaktien entwickelten ein Eigenleben. Barrick Gold und viele andere große Produzenten konnten teils deutlich zulegen. Wie kommt das? Normalerweise reagieren gerade die großen Produzenten extrem sensibel auf den Goldpreis. Doch das dürfte vor allem eine Reaktion auf die teils deutlichen Verluste von Montag gewesen sein.
Am Montag brachen die Minenaktien teils deutlich ein – und das obwohl es beim Goldpreis selbst zu keinen derart klaren Rücksetzer gekommen ist. Das ganze hängt stark mit Glencore zusammen. Der Rohstoffriese hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Dazu gesellten sich erste Stimmen, die daran zweifelten, ob Glencore alle Zahlungsverpflichtungen erfüllen könnte, wenn sich die Rohstoffpreise weiter nach unten bewegen. Die Aktie brach um rund 30 Prozent ein. Und das hat die gesamte Branche unter Druck gesetzt – auch die Gold- und Silberaktien.
Gestern kam es sowohl bei Glencore als auch bei anderen Branchenriesen zu einer Erholung – und diese Erholung setzte sich auch bei den Minenaktien fort. Da störte der niedrigere Goldpreis nicht. Die Erholung gestern relativierte damit die ungerechtfertigt hohen Abschläge von Montag. Ob die Erholung mehr ist, als eine solche Gegenreaktion, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Gelingt es den Minenaktien wie Barrick, Goldcorp oder auch Newmont sich weiter gegen den Trend zu stemmen, dann wäre dies durchaus als Zeichen einer mittelfristigen Trendwende zu deuten.