In einem schwachen Gesamtmarkt weist die Aktie des Halbleiterherstellers Dialog Semiconductor ein sattes Plus von über zwei Prozent auf. Ist dieser Anstieg eine rein technische bedingte Gegenbewegung nach dem Einbruch um 26 Prozent am vergangenen Montag oder steckt dahinter mehr?
Die Anleger hatten mit großen Sorgen auf die Nachricht der milliardenschweren Übernahme der US-Halbleiterfirma Atmel reagiert. Entsprechend positiv kam nun ein Bericht an, wonach das Unternehmen Cypress eine Gegenofferte für Atmel vorbereite. "Es mehren sich nun die Hoffnungen, dass Dialog Abstand von seinen Plänen mit Atmel nimmt", sagte ein Börsianer. Ein anderer Marktteilnehmer hält die Hoffnungen für berechtigt: "Der Aktienkurs von Atmel liegt inzwischen deutlich unter dem Niveau zum Zeitpunkt des Dialog-Angebots." Damit sei ein Scheitern durchaus nicht unwahrscheinlich.
Laut Analyst Kasten Iltgen vom Bankhaus Lampe könnte sich die Transaktion sogar als wertsteigernd für die Aktionäre herausstellen, auch wenn Iltgen etwas anderes als die hohe Übernahmeprämie bevorzugt hätte.Der Experte hat die Einstufung für Dialog Semiconductor auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 50 Euro belassen. Er ordne die angestrebte Übernahme von Atmel durch den deutschen Halbleiterhersteller nicht wertzerstörend ein. Der Kursrutsch nach Bekanntgabe biete langfristig orientierten Anlegern eine gute Kaufchance.
Abwarten
DER AKTIONÄR stimmt mit Iltgens Einschätzung grundsätzlich überein. Zudem hat DER AKTIONÄR auch zuletzt betont, dass die Übernahme erst einmal zu Stande kommen muss. Anleger sollten auf alle Fälle nicht die Nerven verlieren und weiter an ihren Papieren festhalten. Aktuell bietet sich noch kein Nachkauf an, da Lage einfach zu unklar ist.
(Mit Material von dpa-AFX)