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Aixtron: Auf Zwangskäufe wetten

Aixtron: Auf Zwangskäufe wetten
Foto: Börsenmedien AG
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23.09.2015 ‧ Werner Sperber

So schlecht, wie es der Chart zunächst nahelegt, ist die derzeitige Situation bei Aixtron nicht. Im Gegenteil, die Aussichten für den Maschinenbau-Konzern sind gut, wenn der San’an-Auftrag ein Erfolg wird. Dann kann es schnell aufwärts gehen und die Anleger zwingen, Aktien zu kaufen, die derzeit auf sinkende Notierungen spekulieren.

San’an-Order muss klappen
Aixtron baut Maschinen, mit denen die Kunden des deutschen Konzerns Leuchtdioden (LEDs) herstellen. Die chinesische San’an Optoelectronics Co. hat bereits vor einem Jahr 50 AIX-R6-Anlagen der neuesten Generation für 130 Millionen Euro bestellt. Das war einer der größten Aufträge in der Unternehmensgeschichte von Aixtron, welcher aufgrund der notwendigen Qualifizierung durch San’an in einzelnen Schritten abgearbeitet wird.

Uwe Schupp, Analyst der Deutschen Bank, schreibt, Aixtron habe bei der bankeigenen Technologie-Konferenz in Las Vegas genauer erklärt, was noch zu tun sei, um den Großauftrag von San’an endgültig erledigen zu können. Da das Geschäft mit den LED-Produktionsmaschinen für Aixtron vorerst der wichtigste Treiber für den Aktienkurs sei, ist der Druck auf Aixtron, den Auftrag erfolgreich auszuführen, beträchtlich. Schupp bestätigte seine Einstufung für die Aktie mit "Halten" und sein Kursziel von sechs Euro.

Käufer finden sich ein
Gibt es zu diesem Auftrag gute Nachrichten, könnten die Leerverkäufer schnell gezwungen sein, ihre geliehenen und dann verkauften Aktien zurückzukaufen (Short-Squeeze). Tatsächlich hat die britische Hedgefonds-Firma BlueCrest Capital Management ihr Short-Engagement, also den Leerverkauf, seit Anfang September von 0,87 auf 0,59 Prozent aller Aixtron-Aktien gesenkt, also Aktien gekauft. Insgesamt sind derzeit knapp 15,1 Prozent der Anteile leerverkauft. Es besteht also noch ein großer Hebel, wenn sich diese Anleger zwangsweise eindecken müssen. Zudem haben die UBS und die britische Investmentfirma Baillie Gifford Overseas ihre Bestände jeweils auf 5,03 Prozent aufgestockt.

Foto: Börsenmedien AG


5,75 Euro sollten halten
Charttechnisch hat sich das Bild wieder eingetrübt, jedoch besteht auch hier noch Hoffnung. Die nur noch leicht steigende 38-Tages-Linie bei derzeit 5,75 Euro sollte als Unterstützung dienen. Darunter sichern noch die seit Juli 2015 bestehende waagerechte Linie bei 5,60 Euro und das Hoch von Januar 2009 bei 4,90 Euro ab. Die nächsten Hürden sind das Hoch von September 2015 bei 6,70 Euro, die sinkende 200-Tage-Linie bei 6,80 Euro, die Hochs von Mai und Februar 2015 bei 7,45 und 7,95 Euro sowie die seit Januar 2011 gültige Abwärtstrendlinie bei 9,50 Euro.

DER AKTIONÄR rät risikobereiten Anlegern dazu, jetzt einzusteigen und auf den Short-Squeeze zu wetten. Wer vorsichtiger ist, sollte einen Anstieg über das Hoch von September beziehungsweise über die 200-Tage-Linie abwarten.

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