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Volkswagen mit Krisensitzung: Deutsche Bank halbiert Kursziel – „Keine Kaufgelegenheit“

Volkswagen mit Krisensitzung: Deutsche Bank halbiert Kursziel – „Keine Kaufgelegenheit“
Foto: Börsenmedien AG
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Michael Schröder 23.09.2015 Michael Schröder

Die VW-Aktie befindet sich im freien Fall. Der Autobauer hatte am Wochenende zugegeben, jahrelang die Abgasmessungen bei Dieselfahrzeuge in den USA manipuliert zu haben. Es drohen milliardenschwere Strafzahlungen, hohe Rückstellungen – und ein enormer Imageschaden. Nun melden sich immer mehr Analysten zu Wort.

Allein die 20 Prozent Kursverlust von gestern waren für 50 DAX-Minuspunkte gut. Am Montag sah es ähnlich aus, als bei VW bereits über 14 Milliarden Euro an Börsenwert vernichtet wurden. Im April kosteten die VW-Vorzüge noch mehr als 250 Euro. Gestern Mittag notierte die Aktie im Tief bei 101,35 Euro. Am Ende ging die Aktie mit 108,99 Euro aus dem Handel – das tiefste Niveau seit Oktober 2011. Damit hat der Konzern innerhalb von zwei Handelstagen etwa ein Drittel seines Börsenwertes eingebüßt. Aktuell beträgt die Markkapitalisierung noch rund 51 Milliarden Euro.

Die Deutsche Bank sieht selbst nach dem hohen Kursverlust noch keine Kaufgelegenheit, denn das volle Ausmaß des Skandals dürfte noch länger im Dunkeln liegen. Analyst Tim Rokossa kürzte seine Schätzungen für die Jahre 2015 bis 2017 um bis zu 35 Prozent. Die Einschätzung wurde von "Buy" auf "Hold" herabgesetzt und das Kursziel von 260 auf 130 Euro gesenkt. Der VW-Skandal und der Absturz der Aktie seien ein Alptraum für die Aktionäre, so Rokossa.

In Wolfsburg ist das Präsidium des VW-Aufsichtsrats zu Beratungen über den Abgas-Skandal zusammengekommen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen. Der genaue Ort des Treffens blieb zunächst geheim. An der Krisensitzung nehmen der Interimsvorsitzende des Präsidiums, Berthold Huber, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Großaktionärs-Vertreter Wolfgang Porsche sowie Betriebsratschef Bernd Osterloh und dessen Stellvertreter Stephan Wolf teil. Das Gremium will über Konsequenzen aus der Affäre um manipulierte Messungen beim Schadstoffausstoß von Dieselmotoren beraten. Dabei geht es auch um die berufliche Zukunft von VW-Chef Martin Winterkorn.

Das AKTIONÄR-Fazit hat Bestand. Der Markt hat die VW-Aktie böse abgestraft. Sicher ist es reizvoll, bei Kursen zwischen 95 und 105 Euro zuzugreifen, nur, ist das Ende der Fahnenstange schon erreicht? Die Versuchung ins fallende Messer zu greifen, ist groß! Ob das Chance-Risiko-Verhältnis auf dem aktuellen Niveau gut ist, kann derzeit niemand sagen. Abwarten!

(Mit Material von dpa-AFX)

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