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Volkswagen: 14 Milliarden Euro leichter und einen Haufen Ärger an der Backe – so geht es bei VW weiter

Volkswagen: 14 Milliarden Euro leichter und einen Haufen Ärger an der Backe – so geht es bei VW weiter
Foto: Börsenmedien AG
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Michael Schröder 22.09.2015 Michael Schröder

Die US-Umweltbehörde wirft Volkswagen die Manipulation von Schadstoffmessungen bei Dieselfahrzeugen vor, es drohen milliardenschwere Strafzahlungen. Die manipulierten Abgastests bei VW-Dieselwagen schrecken die gesamte Autobranche auf und könnten für den Konzern auch strafrechtliche Folgen haben. Der Amerika-Chef von VW, Michael Horn, entschuldigte sich unterdessen.

Volkswagen hat das Fehlverhalten bereits eingeräumt und versprochen, mit der Behörde zu kooperieren. "Wir waren unehrlich", sagte Horn am Montagabend bei der Präsentation eines neuen Passat-Modells in New York. "Wir waren unehrlich zur Umweltbehörde EPA, wir waren unehrlich zu den Behörden in Kalifornien und, am schlimmsten von allem, wir waren unehrlich zu unseren Kunden. Um es auf gut Deutsch zu sagen: Wir haben Mist gebaut."

Neben einem Imageverlust drohen Volkswagen Strafzahlungen von bis zu 18 Milliarden Dollar durch die EPA, Rückrufkosten sowie mögliche Regressansprüche von enttäuschten Kunden und Aktionären. Volkswagen erließ einen Verkaufsstopp für die betroffenen Modelle in den USA. Am Mittwoch will sich der innerste Zirkel des Aufsichtsrats bei einem Krisentreffen mit dem Thema beschäftigten, verlautete aus VW-Kreisen. Der Konzern erließ zudem einen Verkaufsstopp für die betreffenden Modelle in den USA.

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh forderte, die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Er warnte zugleich vor Vorverurteilungen. "Wir gucken uns in den nächsten Tagen an, was passiert ist, wer die Verantwortung trägt", sagte er auf der IAA in Frankfurt.

VW-Chef Martin Winterkorn hat nach den Worten von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) volle Unterstützung bei der Aufklärung der Vorwürfe zugesagt. Ein Gespräch mit Winterkorn sei "sehr konstruktiv" verlaufen, sagte Dobrindt der Bild-Zeitung. "VW hat seine absolute Unterstützung zugesagt, für alle von uns jetzt angeordneten Tests der Autos." Volkswagen habe bekräftigt, dass es in Deutschland keine Manipulationen an Diesel-Fahrzeugen der Marke gebe, sagte der Minister. "VW hat mir versichert, dass alle aktuellen Neufahrzeuge frei von unzulässiger Beeinflussung durch Software oder anderen Veränderungen sind, und die Autos den Zulassungsbedingungen entsprechen." Das Kraftfahrtbundesamt soll auf Anweisung des Ministers die deutsche Diesel-Flotte von VW überprüfen.

Der Abgas-Skandal hat auch das Vertrauen der Anleger erschüttert. An der Frankfurter Börse verlor das Papier von Europas größtem Autobauer am Montag zeitweise mehr als ein Fünftel an Wert und zog auch die Titel anderer Hersteller mit in die Tiefe. Am Handelsschluss stand noch ein Minus von 18,6 Prozent für die VW-Aktie zu Buche. Das bedeutete einen Börsenwert-Verlust von etwa 14 Milliarden Euro für den Konzern.

Auch am Tag danach ist die VW-Aktie auf dem aktuellen Niveau noch kein Kauf. Niemand kann derzeit genau sagen, welche Strafen oder Personalanpassungen folgen und wie groß der Imageschaden am Ende sein wird. Eine größere Gegenbewegung scheint daher vorerst eher unwahrscheinlich. DER AKTIONÄR favorisiert im Auto-Sektor daher weiter die Papiere von Daimler.

(Mit Material von dpa-AFX)

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